Episode 110

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12th May 2025

Suizid bei jugendlichen Auszubildenden - Sandra Vetter im Gespräch mit Stefan Hund

Suizid bei Jugendlichen /Auszubildenden

Sandra Vetter ist Gast im Trauermanager -Podcast. Gastgeber ist Stefan Hund

In dieser Folge wird das sensible Thema Suizid bei Jugendlichen / Auszubildenden behandelt und die damit verbundenen komplexen Zusammenhänge beleuchtet.

Sandra Vetter  betont, dass Jugendliche in Übergangsphasen ihres Lebens besonders gefährdet sind und mit einzigartigen Herausforderungen konfrontiert sind.

Wenn man die Unterschiede zwischen den Geschlechtern bei den Suizidgedanken versteht, kann man besser auf unterstützende Interventionen eingehen.

Die Diskussion unterstreicht die Bedeutung stabiler Beziehungen und Umgebungen für Jugendliche, insbesondere im Zusammenhang mit emotionaler Unterstützung.

Die Auswirkungen gesellschaftlicher Veränderungen auf die psychische Gesundheit von Jugendlichen sind tiefgreifend, da sie mit steigenden Erwartungen und Instabilität zu kämpfen haben.

Fachkräfte müssen bei der Arbeit mit Jugendlichen emotionale Kompetenz fördern und eine Balance zwischen Anleitung und echter Bindung herstellen, um Vertrauen aufzubauen.

Danke Sandra für Deinen Input

Transcript
Speaker A:

Suizid bei Auszubildenden, Suizid bei Jugendlichen ein schweres Thema und doch nähern wir uns heute dem Thema.

Speaker A:

Liebe Hörerinnen und Hörer, herzlich willkommen zu einer neuen Folge von das schwere leicht gesagt, dem Podcast des Trauermanagers trauermanager de.

Speaker A:

Und schön, dass ihr wieder dabei seid.

Speaker A:

Und ich habe mir diesmal wieder eine Fachfrau zu dem Thema eingeladen.

Speaker A:

Sie war schon einmal hier und sie ist von Hause aus Traumapädagogin, aber da kommen wir gleich noch dazu.

Speaker A:

Liebe Sandra Petter, ganz herzlich willkommen hier im Podcast.

Speaker B:

Lieber Stefan, ich danke dir von Herzen für deine Einladung.

Speaker A:

Das ist ja kein Thema, was man sich sucht, Suizid bei Jugendlichen.

Speaker A:

Wie hat dich das Thema gefunden?

Speaker B:

Stefan das Thema hat mich gefunden in meiner Arbeit mit Jugendlichen.

Speaker B:

Ich begleite schon viele, viele Jahre Jugendliche in schwierigen Lebensphasen, vor allem in schwierigen Phasen in der Schule und in der Ausbildung.

Speaker B:

Auch in meiner eigenen unternehmerischen Tätigkeit bin ich damit konfrontiert worden.

Speaker B:

Und von daher ist das ein Thema, das möchte man natürlich irgendwie, solange es geht, vermeiden.

Speaker B:

Aber in der Zusammenarbeit mit Jugendlichen und Menschen im Alter ist es so, dass dieses Thema früher oder später auf einen zukommt.

Speaker A:

Wie unterscheiden sich oder wie unterscheidet sich das Thema Suizid Gedankenversuche bei Jugendlichen und bei Erwachsenen?

Speaker B:

Ja, das unterscheidet sich insofern, dass Jugendliche eine vulnerable Personengruppe sind.

Speaker B:

Das heißt, Jugendliche sind noch in ihrer Entwicklung sowohl körperlich als auch psychisch und sie sind besonders schutzbedürftig.

Speaker B:

Und gerade in diesen sensiblen Übergangsphasen wie Schulwechsel, Klassenwechsel, Wechsel in die Arbeitswelt sind Jugendliche besonders gefährdet in Anführungszeichen.

Speaker B:

Und sie haben noch nicht, oft noch nicht die nötigen Resilienzfaktoren erlernt, um mit solchen Situationen kompetent umzugehen.

Speaker B:

Und je instabiler ein Jugendlicher in sich interpersonell ist, als auch je instabiler sein Umfeld ist, was ihn stützt, umso höher ist das Risiko, dass der Jugendliche in eine Epikrise gerät, die manchmal dann eben mit Suizidgedanken den Gipfel findet, beziehungsweise auch in dem Versuch, sich eben aus dem Leben zu entfernen, endet.

Speaker A:

Wenn du da drauf guckst, du unterstützt ja auch den Bundesverband für Männertrauer.

Speaker A:

Unterscheidet sich da an der Stelle auch das Suizidalverhalten oder die Gedanken bei Jungs und bei Mädels?

Speaker B:

Ja, die Motivation ist unterschiedlich.

Speaker B:

Bei Mädchen ist das die Zugehörigkeit zu einer sozialen Gruppe oft das Thema für eine so ausgeprägte Unzufriedenheit mit dem eigenen Dasein.

Speaker B:

Bei Jungs ist es oft das Ansehen, die Ehre, der Status oder das nicht erreichen können von klassischen Rollenvorbildern und eine gespürte innere Unzulänglichkeit.

Speaker B:

Und von daher kann man schon sagen, dass die inneren Nöte, die bei Jugendlichen dadurch herrschen, zu differenzieren sind.

Speaker B:

Handelt es sich um einen männlichen Jugendlichen oder um einen weiblichen Jugendlichen?

Speaker A:

Du hast ja viele unternehmerische Erfahrungen, warst ja bei euch.

Speaker A:

Ich sage ja nichts Neues.

Speaker A:

Ihr hattet das große bekannte Café Vetter in Marburg und da kamen ja nun wirklich sonntäglich die großen Buße an.

Speaker A:

Das heißt also, ihr hattet nicht nur drei Mitarbeiter, sondern eher dreiig, oder ich weiß nicht genau, wie viel ihr hattet.

Speaker A:

Sprich, du warst möglicherweise einfach auch mit dem Thema häufiger konfrontiert.

Speaker A:

Was mache ich denn jetzt in dem Moment als Personalverantwortlicher oder als Führungskraft?

Speaker B:

Stefan ich war am Anfang meiner unternehmerischen Tätigkeit weniger damit konfrontiert.

Speaker B:

Und ich muss sagen, dass sich das Thema die letzten Jahre zugespitzt hat.

Speaker B:

Also ich habe eine negative Entwicklung dabei beobachtet.

Speaker B:

Für mich persönlich habe ich folgende Veränderungen gesellschaftliche ausgemacht, die ich dafür verantwortlich mache.

Speaker B:

Die gesellschaftlichen Stützfaktoren haben sich verändert.

Speaker B:

Das heißt, Jugendliche leben in viel instabileren Verhältnissen.

Speaker B:

Das heißt, das soziale Umfeld ist nicht mehr so stabilisierend, wie man es früher gewöhnt war.

Speaker B:

Und es gibt natürlich ganz klare Kritik an den Stabilisationsfaktoren, die früher da waren, eben durch Kirche, durch strenge Familiengefüge.

Speaker B:

Gleichzeitig, so kritisch man das sehen mag, haben sie Jugendliche sehr stabilisiert.

Speaker B:

Es gab klare Rollenerwartungen, es gab klare Zuordnungen.

Speaker B:

Was habe ich für Rollen zu erfüllen?

Speaker B:

Wie bin ich eingebettet in der Familie?

Speaker B:

Welche Hierarchie habe ich?

Speaker B:

Und das hat sich sehr, sehr verändert die letzten Jahre oder Jahrzehnte, möchte ich schon fast sagen.

Speaker B:

In vielen Bereichen ist es eben instabil geworden.

Speaker B:

Die Familien sind auseinandergebrochen.

Speaker B:

Die individuelle Entwicklung steht im Fokus, das individuelle Wohlbefinden.

Speaker B:

Und da werden eben stützende Strukturen aufgebrochen.

Speaker B:

In Unternehmen hat sich die Haltung verändert dem Jugendlichen gegenüber.

Speaker B:

Früher war der Jugendliche untergeordnet und war ein reiner Befehlsempfänger.

Speaker B:

Mittlerweile versucht man auf einer persönlichen Ebene Kontakt aufzunehmen zu dem Jugendlichen.

Speaker B:

Und oft vermischen sich dann Anforderungen von Arbeit mit persönlichen Beziehungen.

Speaker B:

Also die Trennung ist nicht mehr so klar.

Speaker B:

Unter Umständen war es früher so, dass man den Bereich Arbeit für sich alleine hatte.

Speaker B:

Man kam nach Hause und konnte sich bei seiner Familie auslassen über den Bereich Arbeit.

Speaker B:

Und es war klar getrennt, auch für Jugendliche.

Speaker B:

Mittlerweile ist es so, dass auch Jugendliche auf der Arbeit oder in der Ausbildung sehr kompetent in Aufrechterhaltung der Beziehung sein müssen.

Speaker B:

Und da sind sie an vielen, vielen Stellen überfordert.

Speaker B:

Das zum einen und jetzt muss ich es ein bisschen ausführlicher machen.

Speaker B:

Dann ist es natürlich auch so, dass sich die Erwartungshaltung an junge Menschen ganz, ganz massiv verändert hat.

Speaker B:

Es ist sehr viel umfangreicher geworden, was erwartet wird.

Speaker B:

Es werden sehr, sehr viel mehr Kompetenzen vorausgesetzt.

Speaker B:

Auch wenn wir denken, es wird für Jugendliche immer leichter, wird es in Wirklichkeit immer schwerer.

Speaker B:

Und von daher habe ich schleichend über die Jahre, um mal auf deine Frage zurückzukommen, eben beobachtet, dass jugendliche überforder sind.

Speaker B:

Die sind an so vielen Stellen überfordert.

Speaker B:

Sie sind natürlich unterstützt und sie sind natürlich auch gut versorgt, was Kleidung, Nahrung, Umfeld, Entertainment und so betrifft.

Speaker B:

Aber gleichzeitig sind sie emotional an vielen Stellen unterversorgt.

Speaker B:

Will sagen, dass die letzten Jahre meiner Tätigkeit ich sehr viel häufiger Zeit dafür aufbringen musste, nicht die Arbeit zu vermitteln und den Inhalt der Arbeit, sondern da ging es viel, viel mehr darum, den Jugendlichen zu stütz, den Jugendlichen quasi an der Stange zu halten, dass er überhaupt die Arbeitsfähigkeit aufrechterhalten kann.

Speaker B:

Und eben auch zum großen, großen Teil Elternpersonen zu ersetzen, die nicht mehr verfügbar waren zu Hause durch eben eine knackige 40 bis 50 Stunden Woche, die beide Elternteile zu bewältigen haben und unter Umständen die fehlenden Großeltern bzw.

Speaker B:

Bezugspersonen.

Speaker A:

Und im Endeffekt für die Jugendlichen hieß es show must go on und hinten dran ist eigentlich nur noch Fassade.

Speaker B:

So sieht es aus.

Speaker B:

Wir leben in einer inszenierten Gesellschaft, wo der Jugendliche den Anspruch an sich hat, instagramable zu sein.

Speaker B:

Das heißt, es geht darum, nach vorne den perfekten Feed zu präsentieren und hinten ist eine völlige Vereinsamung hinter dem Feed zu beobachten.

Speaker A:

Bis hin dazu, ich kann ja im Endeffekt auch schon bei TikTok oder wie sie alle heißen, kann ich ja meinen eigenen Avatar kreieren, kann das für das nächste Jahr vorprogrammieren und einstellen und dann erstmal verschwinden.

Speaker B:

Ja, das ist möglich mittlerweile.

Speaker B:

Also es ist ja die KI so weit vorangeschritten, dass das so ist, wie du sagst, man programmiert den Avatar und dahinter, man gibt dem Avatar Befehle.

Speaker B:

Das ist wie ein alter Ego, was man quasi kreiert.

Speaker B:

Und dahinter die Person, die kann sich völlig zurückziehen.

Speaker B:

Was mit der Person passiert, kriegen wir dann gar nicht mehr mit.

Speaker A:

Ja, die kann im Endeffekt gehen.

Speaker A:

Die ist überflüssig.

Speaker B:

Im Prinzip ist sie überflüssig.

Speaker B:

Und das ist ein ganz, ganz wichtiger Punkt, den du da ansprichst.

Speaker B:

Es gibt drei Hauptfaktoren, die bei Jugendlichen dazu führen, dass sie suizidal werden.

Speaker B:

Das ist die drei Schritte Theorie nach Klonsky und Mai.

Speaker B:

Und zwar das erste ist der psychische Schmerz und Hoffnungslosigkeit.

Speaker B:

Das heißt, Jugendliche sind in der Entwicklung vulnerabel und sie brauchen Leute, die ihnen bei Schmerzen, das heißt emotionalen Schmerzen, beiseite stehen und regulierend mit eingreifen.

Speaker B:

Haben sie das nicht, kommen sie in den Bereich der Hoffnungslosigkeit, nach dem mich versteht niemand und mir kann niemand helfen.

Speaker B:

Und gleichzeitig spüren sie eine massive Resonanzlosigkeit, weil Erwachsene immer resonanzunfähiger werden, weil sie überlastet sind.

Speaker B:

Sie sind nicht mehr in sich, in ihrem Körper, sie ruhen nicht mehr, sie sind nicht mehr schwingungsfähig, sagen wir.

Speaker B:

Das heißt, sie sind nicht mehr sensibel und offen genug, quasi die Angebote, die Jugendliche machen, die Beziehungsangebote aufzugreifen und mit Jugendlichen sich einzuschwingen, innerlich, emotional.

Speaker B:

Das heißt, die Kommunikation bricht quasi ab und man kommuniziert aneinander vorbei.

Speaker B:

Das kann sein, dass der Jugendliche dann indirekte Signale sendet, aber sie werden vom Empfänger nicht mehr richtig verwertet und ausgewertet und eingeschätzt und auch nicht richtig beantwortet.

Speaker A:

Wahrscheinlich auch noch nicht mal mehr verstanden.

Speaker B:

Oder noch nicht mal mehr verstanden.

Speaker B:

Und dadurch tritt eine riesengroße Hoffnungslosigkeit ein.

Speaker B:

Und gerade Jugendliche, und das ist noch mal abzugrenzen zu Erwachsenen, Jugendliche haben ein alles oder Nichtsdenken.

Speaker B:

In ihrer Entwicklung sind sie noch nicht so geübt darin, das Mittelfeld gut zu bespielen, sondern sie sind gerne in den Extremen unterwegs.

Speaker B:

Klar, sie dürfen das, sie sind jung, sie sind jugendlich und sie haben noch nicht die nötige Erfahrung.

Speaker B:

Das heißt, sie denken in schwarz oder weiß.

Speaker B:

Wenn die Beziehungsanfrage nicht beantwortet wird, bricht die ganze Welt zusammen und es gibt die Fähigkeit quasi zu verstehen, was in dem Gegenüber los ist.

Speaker B:

Die haben sie einfach noch nicht hinreichend entwickelt.

Speaker B:

Das heißt, der Gedanke, dass der andere eventuell in dem Moment nicht verfügbar ist, weil er gestresst ist, dieser Gedanke kommt nicht, sondern es findet eine narzisstische Kränkung statt.

Speaker B:

Und der Jugendliche wertet es innerlich so aus, dass er denkt, dass er nicht wertvoll für den anderen ist.

Speaker B:

Also er fühlt sich in seinem Wert quasi abgewertet und nicht gesehen.

Speaker B:

Und die empfundene Wertlosigkeit ist die Eintrittspforte in suizidale Gedanken.

Speaker A:

Jetzt gehe ich mal zurück in ein Unternehmen.

Speaker A:

Jetzt habe ich möglicherweise einen Auszubildenden.

Speaker A:

Einerseits gucken wir mal in Richtung männlich und einerseits in Richtung weiblich.

Speaker A:

Was kann ich jetzt als Ausbildungsleiter oder eben als Führungskraft an dieser Stelle tun?

Speaker A:

Zumal da habe ich ja im Endeffekt das, was du eben schon mal angesprochen hast, natürlich auch wiederum diesen Rollenkonflikt.

Speaker A:

Bin ich jetzt der Fachvorgesetzte oder braucht es möglicherweise oder gerade nicht den guten Kumpel?

Speaker B:

Da kommen viele Unternehmensleitungen in Doppelrollen.

Speaker B:

Und zwar ist das die Jugendlichen befinden sich in einer doppelten Belastung.

Speaker B:

Das heißt, sie müssen erwachsen werden und gleichzeitig sich in die Arbeitswelt einfinden.

Speaker B:

Im Prinzip muss ich als Ausbilder dem gerecht werden, indem ich in einer Doppelfunktion tätig werde.

Speaker B:

Also das heißt, wenn der Jugendliche mich auf einer persönlichen Ebene anspricht, muss ich in der Lage sein, auf einer persönlichen Ebene ihn zu begleiten in der Situation, dass er erwachsen werden möchte.

Speaker B:

Das heißt, ich muss ihn spiegeln, ich muss ihn unterstützen, ich muss ihn aber auch manchmal begrenzen.

Speaker B:

Ich muss ihn quasi führen.

Speaker B:

Ich muss ihn als Erwachsener quasi führen, erwachsen zu werden.

Speaker B:

Und da gehören gewisse Erfahrungen dazu, die er machen muss.

Speaker B:

Und da brauche ich selber sehr, sehr viel Kompetenz.

Speaker B:

Die kann man aber lernen, das ist kein Hexenwissen und kein Geheimwerk.

Speaker B:

Das nennt man eben dann emotionale Kompetenz in Begleitung mit Jugendlichen.

Speaker B:

Gleichzeitig muss ich aber auch sehen, dass ich ihn für das Berufsleben vorbereite und für die Arbeitswelt.

Speaker B:

Und das ist ein anderer Bereich.

Speaker B:

Also ich muss dann überlegen, antworte ich als Chef im Bereich der fachlichen oder Arbeitsweltfrage oder antworte ich als Mensch, der quasi ein Stellvertreter für eine Erwachsenenfigur ist.

Speaker B:

Weil Jugendliche brauchen ja immer noch die Erwachsenen, um selber erwachsen zu werden.

Speaker A:

Das erfordert natürlich eine massive Klarheit, gerade auch bei den Ausbildern, die ich nicht unbedingt, ich sag mal, bei jedem antreffen kann.

Speaker B:

Das ist richtig.

Speaker B:

Das erfordert eine große Klarheit.

Speaker B:

Diese Klarheit kann man natürlich gewinnen, wenn man mit einem großen Herz an Jugendliche rangehen möchte, dann möchte man diese Klarheit gewinnen.

Speaker B:

Wenn man das nicht möchte, findet man Ausreden.

Speaker B:

Das ist wie mit allem so auf der Welt.

Speaker B:

Im Prinzip muss mir als Ausbilder klar sein, die Jugendlichen haben die doppelte Erwachsenwerden und Arbeitswelt.

Speaker B:

Die Identitätsfindung in der beruflichen Rolle ist ein Aspekt.

Speaker B:

Dann ist es so bei Jugendlichen, viele, viele Jugendliche, drei, also im Schnitt jeder dritte Jugendliche erfährt Mobbing, Diskriminierung und instabile Lebenssituation.

Speaker B:

Ein wichtiger Punkt ist weiterhin die Stabilität, das führende, stabile Umfeld, die fehlende Zugehörigkeit, also viele Jugendliche definieren sich nur noch über Peergroups in den sozialen Medien und eben die fehlende wertschätzende Begleitung.

Speaker B:

Viele Erwachsene sind einfach für sich selber so überlastet, dass sie nicht wertschätzend mehr agieren und kommunizieren können.

Speaker B:

Und wenn mir diese Bereiche klar sind und ich mich in diesen Bereichen kompetent bewegen kann, dann habe ich einen magischen Schlüssel in der Hand, quasi mit meinen Auszubildenden in eine wirklich tragende Verbindung zu kommen und auch präventiv tätig sein zu können in diesem leider sich rasch entwickelten Feld der erhöhten Suizidalität.

Speaker A:

Das braucht aber aus meiner Sicht, und das ist für mich ein Punkt, den ich auch noch mal beobachte, auch bei den Ausbildern, eine hohe Integrität im Sinne von jetzt benutze ich auf einmal Jugend Slang, damit ich eben halt mit den Jugendlichen auf Augenhöhe kommunizieren kann.

Speaker A:

Und ich glaube, Die meisten Jugendlichen rollen in dem Moment nur die Augen, oder?

Speaker B:

Absolut, da hast du recht.

Speaker B:

Also es geht darum, weißt du, es geht nicht um diese Fake Verbindung, dass ich mich verstelle und versuche, jetzt so jugendlich wie möglich zu sein, sondern es geht darum, dass ich in mir selber eine integre Person bin, dass ich mit meiner eigenen Rolle identifiziert bin, dass ich meine eigenen Themen integriert habe und dass ich quasi der stabile Anker bin, der erwachsene stabile Anker.

Speaker B:

Und da darf es auch gerne, da darf man auch gerne ein Boomer sein auf Arbeit.

Speaker B:

Das ist völlig legitim und erlaubt, weil auch die Jugendlichen können gut differenzieren.

Speaker B:

Die merken ganz, ganz schnell, auf welcher Ebene du ihnen begegnest.

Speaker B:

Und wenn die Ebene wertschätzend ist und der Jugendliche spürt, dass du ein aufrichtiges Interesse an ihm hast, dann kannst du ein Boomer sein oder du kannst alles mögliche sein.

Speaker B:

Du kannst alt und mittelalt sein und wie auch immer sein.

Speaker B:

Der spürt das und die Verbindung ist echt.

Speaker B:

Und dann ist der Jugendliche quasi für dich erreichbar.

Speaker B:

Wenn du selber schwimmst und unklar bist und versuchst, irgendwelche Rollenerwartungen zu erfüllen und dich verstellst und so, das merken die sofort.

Speaker B:

Und dann ist es leider total schwierig, in Beziehung zu bleiben.

Speaker A:

Bis hin dazu, ich bin jetzt gerade in der Midlife Crisis.

Speaker A:

In dem Moment, glaube ich, wird die Krise noch mal exponentiell aufgewertet, oder?

Speaker B:

Absolut.

Speaker B:

Aber Stefan, weißt du, es ist ja so, wir sind ja alles begrenzte Wesen in begrenzten Körpern und wir sind ja alle auch immer Lebenssituationen ausgeliefert, die auch uns einfach so erwischen.

Speaker B:

Und eine Midlife Crisis ist eine Situation, in der wir selber instabil sind.

Speaker B:

Und das kann man gar nicht immer vermeiden.

Speaker B:

Wichtig ist, dass man darüber kommuniziert.

Speaker B:

Und wenn du authentisch bist und mit wenig Scham auf andere zugehen kannst und kommunizieren kannst, du mir geht es gerade selber nicht optimal und ich habe jetzt vielleicht in dieser S auch gerade keine Lösung, aber ich bin da und wir schauen gemeinsam nach einer Lösung, dann ist man in diesem Moment so authentisch, wie man nur sein kann.

Speaker B:

Und Jugendliche nehmen das dankbar an, weil sie ja selber auch ständig damit konfrontiert sind, dass sie innerlich unsicher sind, innerlich wackeln.

Speaker B:

Und wenn sie das spüren bei Erwachsenen, dann baut sich eine richtig authentische Beziehung auf.

Speaker B:

Wichtig ist, dass man dann den Jugendlichen nicht als Sparring Partner für seine eigene Entwicklung nimmt, sondern dass man sich dann wieder abgrenzt und als Erwachsener wieder in seine erwachsene Haltung zurückkehrt und dem Jugendlichen dann wieder als Erwachsener gegenübertreten kannst.

Speaker A:

Ja, jetzt würde ich gerne mit dir noch mal in eine andere Richtung gucken.

Speaker A:

Nicht, dass der Jugendliche, ich sag mal, in schwere Fahrwasser gerät oder selber suizidale Gedanken hat, sondern dass im Unternehmen ein Kollege, eine Kollegin diesen Weg gewählt hat im Bereich des Jugendlichen.

Speaker A:

Und der Jugendliche muss zugucken oder kriegt es mit.

Speaker B:

Das heißt, du sprichst von einer sekundären Traumatisierung.

Speaker B:

Das heißt, der Jugendliche ist einer Situation ausgeliefert, die er nicht bewältigen kann.

Speaker B:

Und wenn ich deine Frage jetzt richtig verstanden habe, dann möchtest du jetzt wissen, wie man den Jugendlichen dann hinterher traumasensibel begleiten kann, dass er das verarbeiten kann vielleicht.

Speaker A:

Also möglicherweise auch nicht nur den Jugendlichen, denn wenn ich jetzt gucke, wir haben z.B.

Speaker A:

im Trauermanager haben wir ja Abläufe zu den verschiedenen, ich sag mal, Todesanlässen.

Speaker A:

Und da haben wir natürlich auch das Thema Suizid.

Speaker A:

Und was wir halt ganz häufig beobachten, ist stillschweigen, stillschweigen, stillschweigen, möglicherweise noch eine Decke drüber, aber unten drunter gibt es ja dann manchmal so eine Art von Leichengift, was dann auf einmal fließt und dass so manche Vorgesetzte sagen, da möchte ich mich nicht reinhängen.

Speaker A:

Ja, aber was brauche ich sonst?

Speaker A:

Was würdest du auch sagen, braucht es möglicherweise nach einem solchen Ereignis eine externe Begleitung, die genau nicht mit dem Unternehmen oder wo maximal die Verbindung ist, das Unternehmen hat die Person beauftragt, aber gehört nicht zum Unternehmen?

Speaker B:

Also das ist für mich eigentlich ohne Fragezeichen zu beantworten.

Speaker B:

Und zwar mit einem hundertprozentigen ja.

Speaker B:

Also du kannst als Unternehmen oder als Gruppe oder als betroffene Gruppe, du kannst dich nicht selber aus dem Trauma ziehen.

Speaker B:

Das heißt, wenn das wirklich passiert ist im Unternehmen, dann sind alle betroffen.

Speaker B:

Und es gibt die direkt traumatisierten, die sekundär traumatisierten, die auch quasi, wenn sie darüber hören, traumatisiert werden.

Speaker B:

Die traumatisiert werden durch die Geschichten, durch die Hilflosigkeit, die sie erleben, die auch mitgenommen werden durch die quasi Betroffenheit der Leute, die unmittelbar damit zu tun haben.

Speaker B:

Und das zieht sehr, sehr weite Kreise.

Speaker B:

Also wenn man sich überlegt, der Suizid im Unternehmen war quasi der Stein, der ins Wasser gefallen ist, dann zieht das sehr, sehr weite Kreise bis hin in die Familien von den Mitarbeitern, von den Angehörigen, also ohne Frage, bis hin zum Freundeskreis, die plötzlich veränderte Personen vorfinden.

Speaker B:

Also die Kreise sind unglaublich groß und das ist nicht intern zu bewältigen.

Speaker B:

Das heißt, es ist hundertprozentig nötig, dass ein externer Profi an diese Sache rangeht und Hilfestellung bietet.

Speaker B:

Das heißt, es geht darum, keine schnellen Lösungen anzubieten, sondern erstmal einen Raum zu bieten für Ausdruck mit den Mitarbeitern quasi gemeinsam Handlungsoptionen zu erarbeiten, wie sie sich aus diesem Trauma wieder herausarbeiten können.

Speaker B:

Es geht darum, Hoffnung aufzuzeigen, dass es möglich ist.

Speaker B:

Und es ist eben total wichtig, dass das jemand macht, der einfach fundierte Fachkenntnisse hat.

Speaker B:

Weil Eins ist ganz, ganz sicher, und das kann ich aus meiner doch recht langen Erfahrung jetzt schon sagen, Leute, die sich in einem trauma offenen, traumasensiblen Zustand befinden, die sind bei laienhafter Begleitung in höchster Gefahr.

Speaker B:

Das verstärkt sich, das manifestiert sich.

Speaker B:

Die Leute gehen im Prinzip ungehalten, emotional ungehalten und nicht traumasensibel begleitet aus dieser Situation heraus.

Speaker B:

Und das kann dazu führen, dass die Leute selber suizidal werden, im Sinne von eben, dass sie Anteile übernehmen, unbewältigte.

Speaker B:

Das kann dazu führen, dass die in eine Depression geraten, die Mitarbeiter, die Angehörigen und die betroffenen Menschen und, und, und.

Speaker B:

Also das kann sehr, sehr umfangreiche Konsequenzen haben.

Speaker A:

Aus der Erfahrung würde ich dich auch gerne da an der Stelle noch mal anfragen.

Speaker A:

Ich weiß von einer Führungskraft, die sagte dann, jetzt muss ich mich darum kümmern.

Speaker A:

Das hat diese Führungskraft sechs Monate gemacht, vielleicht auch sieben, und dann war sie selbst im Burnout.

Speaker B:

Ja.

Speaker A:

Also aus meiner Sicht hat das Unternehmen und die Führungskraft an der falschen Stelle gespart.

Speaker B:

Absolut.

Speaker B:

Da kannst du an dieser Stelle deine besten Mitarbeiter verlieren, weil wenn der Mitarbeiter selber keine Instrumente an der Hand hat und die haben die Leute einfach nicht, die kann man einfach nicht haben.

Speaker B:

Dazu gehört eine fundierte Ausbildung.

Speaker B:

Und da braucht man auch kein, ich sag das jetzt ein bisschen lapidar, aber ich möchte auch niemanden angreifen, aber da hilft auch kein Chakalaka Coaching, was dir dann sagt, also du musst dich jetzt nur sechs Wochen ein bisschen neu programmieren und positives Mindset darüber bauen und dann wird das schon wieder.

Speaker B:

Sondern da braucht es wirklich fundierte Begleitung und da braucht es Unterstützung.

Speaker B:

Und die ist auch zeitlich nicht begrenzt.

Speaker B:

Das sind Mythen, dass man sagt, also Trauer hat eine zeitliche Begrenzung, Trauer ist zeitlich unbegrenzt und Trauer kommt wellenartig.

Speaker B:

Das Merkmal von Trauer ist, dass sie ganz unterschiedliche Formen annehmen kann und auch ganz unterschiedliche Erscheinungen hat.

Speaker B:

Und von daher kann es auch sein, wenn jemand die Trauer augenscheinlich überwunden hat, dass er nur in Wirklichkeit aufgehört hat, seiner Trauer Ausdruck zu verleihen.

Speaker B:

Es besteht dann die Möglichkeit, dass sie ihn hintenrum durch die Hintertür wieder erwischt und er dann eben ins Burnout, in die Depression, in die Erschöpfung geht.

Speaker A:

Manchmal ist ja auch, oder manchmal kommt ja auch der Gedanke auf, das Unternehmen könnte was mit dem Suizid zu tun haben.

Speaker A:

Ob das nun wirklich so ist, sei mal dahingestellt.

Speaker A:

Meistens ist es nicht so, wenn man genau hinguckt, aber manche Mitarbeiter sind ja möglicherweise auch selbst in einer gewissen Art, ich sag mal, dissoziiert, haben selber ihren Frust und dann nach dem Motto, die letzten drei, vier Wochen, da hat der Vorgesetzte dem Jugendlichen und so weiter und so fort.

Speaker A:

Und deshalb hat der jetzt.

Speaker A:

Und so ein Gerücht kriegst du ja nicht unbedingt eingefangen.

Speaker A:

Also insofern ist auch da es ganz wichtig, von außen sich Unterstützung zu holen, auch um nicht selber in einer gewissen Gemengelage gefangen zu werden.

Speaker B:

Ich möchte diese Frage auf zwei Ebenen beantworten, und zwar auf der Unternehmensebene, das heißt, die Stimmung im Team und der Umgang miteinander, der hat sehr wohl einfluss auf so etwas.

Speaker B:

Und es ist so, dass das Unternehmen kein inhaltsleerer Raum ist oder ein Raum, der jetzt keinen Einfluss auf den Jugendlichen nimmt, sondern Jugendliche brauchen Beziehung und Verbindung und sie docken an und suchen im Prinzip die Möglichkeit, sich emotional zu verbinden.

Speaker B:

Und da sind dann schon Faktoren, die das begünstigen und die das eben ungünstig werden lassen.

Speaker B:

Und von daher würde ich sagen, die Verantwortung liegt natürlich nicht nur beim Unternehmen, aber es gibt natürlich schon einen Teilbereich, wo Unternehmen aktiv dafür sorgen können, dass sie das nicht noch verstärken.

Speaker B:

Vom Prinzip her bringt der Jugendliche die Anlage dazu mit.

Speaker B:

Und das ist wie in einer Schulklasse.

Speaker B:

Jugendliche kommen eben mit gewissen Anlagen und das kann ein guter Lehrer hinbekommen oder er kann es vermasseln.

Speaker B:

Und so ist es auch in einem Unternehmen.

Speaker B:

Und auf der persönlichen Ebene, wenn ein Vorgesetzter quasi mit diesen Schuldgefühlen weiterleben muss, dass er eben das Gefühl hat, er ist Teil des Problems und er ist Teil teilweise zuständig dafür, dass der Jugendliche eben diese Entscheidung, diese letzte für sich getroffen hat, weil er keinen anderen Ausweg mehr gesehen hat, dann gehört auch diesem Mitarbeiter geholfen, weil Letzten Endes ist er ein indirekter Täter, aber auch gleichzeitig ein Opfer.

Speaker B:

Und da muss man dann eben sehr, sehr genau gucken, welche Dinge haben dazu geführt, welche Dinge bildet sich der Mitarbeiter unter Umständen ein, was dazu geführt hat.

Speaker B:

Also Diese Unklarheit ist das Problem.

Speaker B:

Und wenn man diese Unklarheit bewältigt in einem professionellen Mentoring, dann kann sich diese Situation zu 100 % auflösen, sodass hinterher alle wieder in der Lage sind, ein normales Leben zu führen.

Speaker A:

Und das wirkt sich natürlich auch direkt im Unternehmen aus.

Speaker A:

Ja, also wir haben mal, nicht nur einmal, wir haben mehrfach gefragt, hab, das waren teilweise Personaler, das waren teilweise Sicherheitsingenieure bzw.

Speaker A:

Fachkräfte für Arbeitssicherheit, haben wir gefragt, habt ihr schon mal einen Trauerfall im Unternehmen erlebt?

Speaker A:

Voller Raum 80 % der Hände gehen hoch.

Speaker A:

Nächste wer möchte darüber reden?

Speaker A:

Da gibt es wie in der Schule diejenigen, die sofort mit den Fingern hochgehen und schnalzen und nach dem Motto nehme ich dran, nehme ich dran.

Speaker A:

Und wir erleben immer wieder das gleiche.

Speaker A:

Wenn wir genau diejenigen drannehmen, dann erzählen die ganz häufig von Suiziden.

Speaker A:

Im Sinne ich habe mit dem Kollegen eben gerade noch einen Kaffee getrunken und wir haben eben noch gefrühstückt.

Speaker A:

Wir haben eben noch lustige Dinge vom Wochenende ausgetauscht.

Speaker A:

Und dann geht der hoch und springt runter.

Speaker A:

Und dann wird das ausgetragen.

Speaker A:

Und dann, wenn du noch mal ein, zwei Nachfragen stellst, dann heißt es aber ja, das war vor ein und dreiig Jahren, sieben Monaten, drei Tagen und 5 Stunden.

Speaker A:

Aber genauso präsent ist es.

Speaker B:

Das ist genauso präsent, weil es ist im Prinzip nicht abgeschlossen und es beeinflusst das ganze Leben.

Speaker B:

Und das Tückische beim Suizid ist, wo man über Mythen oft spricht, man erlebt es gerade in diesem Bereich ganz oft, dass viele Leute berichten, ja, wir hatten vorher noch so eine schöne Zeit.

Speaker B:

Er wirkte wie ausgewechselt, er war so erleichtert.

Speaker B:

Ich hatte das Gefühl, seine Depression war besser.

Speaker B:

Ich hatte das Gefühl, jetzt bekommen wir das Leben in den Griff.

Speaker B:

Und das hat eine doppelte Tücke in sich.

Speaker A:

Genau.

Speaker B:

Und zwar ist es so, dass derjenige, der eben suizidal ist, eine Entscheidung getroffen hat, eine endgültige Entscheidung.

Speaker B:

Und das heißt, er geht mit dieser Klarheit, ist er in der Lage, quasi endlich sein Leben wieder zu genießen.

Speaker B:

Und für die Angehörigen und für die Mitarbeiter und für die Vorgesetzten wirkt es, als wäre der Knoten geplatzt, als wäre das durchgestanden.

Speaker B:

Weil gespürt hat man es ja schon lange, dass irgendwas nicht gepasst hat.

Speaker B:

Und dann passiert das in einer S.

Speaker B:

Und das ist so tückisch und hinterhältig, und vor allem erwischt es einen völlig unvorbereitet.

Speaker B:

Und das ist ein Schocktrauma.

Speaker B:

Und aus diesem Schocktrauma wird dann eben unbegleitet ein lebenslanges Entwicklungstrauma.

Speaker A:

Und das eben halt für die Mitarbeiter, für die Kollegen, für das Umfeld und auch für das Unternehmen als Organisation.

Speaker A:

Das geht in die DNA von allen Beteiligten.

Speaker B:

Das ist ein Organismus.

Speaker B:

Und so ein Erlebnis, wenn ein Teil des Organismus unter diesen Umständen ausscheidet, dann wird der ganze Organismus beschädigt.

Speaker A:

Ich sage mal ganz, ganz herzlichen Dank.

Speaker A:

Nicht ohne zu gibt es noch drei Dinge, die du uns gerne mitgeben würdest?

Speaker A:

Und dann will ich auch gleich noch einen Ausblick bauen.

Speaker B:

Lieber Stefan, ich war gerne hier.

Speaker B:

Das Thema ist kein leichtes, aber ich bin der Meinung, es muss besprochen werden.

Speaker B:

Wir müssen einfach Lösungen finden und Jugendlichen auch zeigen, dass wir über sie nachdenken und dass wir für sie da sind, dass sie nicht alleine sind.

Speaker B:

Und ich möchte noch ergänzen, also zum einen möchte ich mich bei dir bedanken, dass du den Rahmen hier gibst, dass du diese Plattform gibst, wo einfach so viel wertvolles Wissen gesammelt wird und jeder quasi seinen Bereich bei dir findet und nachhören kann.

Speaker B:

Dann möchte ich als zweites noch ergänzen, das ist der Schwerpunkt meiner Arbeit.

Speaker B:

Wir dürfen bei Jugendlichen eine Neurodiversität im Hintergrund, hinter den Suizidgedanken nicht verpassen.

Speaker B:

Ich würde da gerne ein Bewusstsein dafür schaffen, dass diese Jugendlichen besonders betroffen davon sind, weil sie natürlich viel, viel mehr Gründe und Risikofaktoren auch haben.

Speaker B:

Und von daher würde ich mich freuen, wenn da das Bewusstsein in Zukunft auch noch mal draufgehen würde und da das Gespräch, das gesellschaftliche auch mehr stattfinden würde.

Speaker B:

Und als letztes würde ich noch mal von Herzen liebe Hörer und liebe Unternehmensinhaber, holt euch professionelle Hilfe.

Speaker B:

An dieser Stelle könnt ihr nicht besser investieren, weil ihr lernt, das ganze Kollegium lernt an diesen Dingen.

Speaker B:

Und es ist nicht eure Schuld und Scham und Schuld hat noch nie jemanden weitergebracht, sondern es geht darum, Ressourcen zu finden, sich zu stabilisieren, an diesen Dingen zu lernen und sich weiterzuentwickeln, um in Zukunft das zu vermeiden und viel, viel feinere Sensoren dafür zu entwickeln, wann es bei einem Teammitglied wieder soweit ist.

Speaker A:

Ich sage mal ganz herzlichen Dank, sage jetzt erst noch mal zu unseren Hörerinnen und Hörern, schön, dass ihr bisher dabei geblieben seid.

Speaker A:

Wenn ihr Fragen habt, schickt uns gerne eine Nachricht an podcast de.

Speaker A:

Und ich kann jetzt schon sagen, wir werden am 20.

Speaker A:

Nov.

Speaker A:

Einen Online Suizidpräventionstag haben.

Speaker A:

Da wird auch Sandra dabei sein.

Speaker A:

Und schauen wir, dass wir an dieser Stelle wirklich eine Hilfe weitergeben können, weiterbieten können.

Speaker A:

Schön, Sandra, dass du ein Teil davon bist.

Speaker A:

Und meine Bitte an alle Hörenden teilt es.

Speaker A:

Und ich kann jetzt schon sagen, ich habe vor sieben Jahren ein Podcast Interview gemacht mit der Telefonseelsorge zum Thema Suizid.

Speaker A:

Diesen Podcast habe ich:

Speaker A:

Aber die Leute finden es ja, da.

Speaker B:

Sieht man, wie relevant dieses Thema ist und es wird heimlich gemacht.

Speaker B:

Also lass es uns öffentlich machen, weil jeder ist betroffen über kurz oder lang.

Speaker A:

Liebe Sandra, ganz herzlichen Dank.

Speaker B:

Sehr gerne, lieber Stefan.

Speaker A:

Bis zum nächsten Mal.

Speaker B:

Bis zum nächsten Mal.

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About the Podcast

Das Schwere leicht gesagt
Trauer im Unternehmen
"Schluss mit dem Versteckspiel!"
Ja, wir sprechen über Verlust, Trauer und auch Tod im Unternehmen. Und, weil es ein sehr persönliches Thema werden kann, sind die Episoden durchgängig "per DU".

Warum dieser Podcast?
Weil Dein Unternehmen und Deine Mitarbeiter es sich nicht mehr leisten können, dieses Tabuthema zu ignorieren! Vom Wegschauen ist es nicht verschwunden, im Gegenteil.
Trauer im Unternehmenskontext kann teuer werden, besonders, wenn sie unvorbereitet in die Krise führt. Dabei wir reden hier nicht von Kleingeld, sondern von fünf- bis sechsstelligen Beträgen, die es Dein Unternehmen kosten kann, wenn jetzt die Kommunikation scheitert. Das ist kein Hirngespinst, sondern Fakt!

Glaubst Du nicht?
- Was kostet es Dich, wenn Deine wichtigste Vertrieblerin, welche die ganz großen Abschlüsse auf Augenhöhe verhandelt für vier Wochen komplett nach Trauerbedingter Krankschreibung ausfällt? Und wer krank ist, darf nicht kontaktiert werden ...
- Nach einer aktuellen französischen Studie kündigt jede 9. Fachkraft, wenn sie das eigene Unternehmen nach einem Trauerfall als inkompetent erlebt.

Die Technische Hochschule Würzburg hat in Zusammenarbeit mit uns herausgefunden, dass 80% der Führungskräfte bereits mit Trauer im Unternehmen konfrontiert wurden. Und was noch schockierender ist: Diese Führungskräfte fühlten sich oft hilflos in dieser Situation. Leitfäden, Kommunikationstraining und Informationen sind dringend notwendig.

Deshalb präsentieren wir: "Das Schwere LEICHT gesagt"
Hier behandeln wir Schlüsselthemen:

- Informationen zu Verlust, Trauer und gar Tod im Unternehmen.
- Erfahrungen von Unternehmern und Führungskräften, wie sie in dieser Situation gehandelt haben, bzw. was sie gelernt haben.
- Praktische Unterstützung für Sie und Ihre Mitarbeiter.

Unser Ingenieurbüro für Arbeitssicherheit und Betriebliches Gesundheitsmanagement Heinke Wedler bietet Ihnen den "Trauermanager". (www.trauer-manager.de/trauermanager)
1. Ein Handbuch mit detaillierten Leitfäden für die wichtigsten Traueranlässe. In die Leitfäden fließen direkt die Rahmenentscheidungen der Geschäftsleitung mit ein.
2. Diese werden ergänzt durch monatliche Online-Trainings in kleinen Gruppen.
3. Und wenn Ihre Führungskräfte nicht mehr weiter wissen, sind wir online für sie da - und wenn es ganz Dicke kommt, auch vor Ort.

Haben Sie ein Thema, das in einer Episode besprochen werden sollte?
Lassen Sie es uns wissen. Vielleicht hören Sie bald "Ihre Episode". Oder werden Sie selbst zum Interviewgast und teilen Sie Ihre Perspektive: podcast@trauer-manager.de.

Und keine Sorge, wenn wir über Angebote sprechen, finden Sie alle Informationen hier in den Shownotes. Wir prüfen alles sorgfältig, bevor wir es empfehlen. Einzelne Empfehlungen können Affiliatelinks sein.

Abonnieren Sie unseren Podcast und teilen Sie ihn großzügig!
Denn wenn der Tod oder die Trauer anklopft, zählen nur noch Bordmittel - Oder eben das, was sie mit einem Handgriff erreichen können. Und manchmal sind die überraschend begrenzt.

In jedem Unternehmen werden diese Informationen früher oder später gebraucht. Wir wissen nur nicht, wann. Mit über 1 Million Verstorbenen pro Jahr, davon 150.000 im erwerbsfähigen Alter, und den realen Herausforderungen wie Krebs und Herzkrankheiten sollten Sie gut vorbereitet sein. Es könnte Sie schneller treffen, als Sie denken.

Wenn Sie Entscheidungsbefugnis und Budgetverantwortung haben, vereinbaren Sie noch heute einen Kennenlerntermin: https://trauer-manager.de/termin.

Datenschutzerklärung und Impressum findest Du auf unserer Homepage

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