Episode 69

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16th May 2024

Trauerfall: Haustier

Umgang mit Trauer am Arbeitsplatz: Wenn Haustiere sterben

Hier gehts zum Trauermanager, der kompakten Vorbereitung für Führungskräfte

Stefan Hund teilt mit uns seine Erfahrungen mit dem Tod seiner Hunde, die nicht nur Haustiere, sondern wahre Familienmitglieder waren. Er beleuchtet die tiefe Trauer, die der Verlust eines tierischen Begleiters auslöst, und diskutiert, wie wichtig es ist, diesen Schmerz sowohl im privaten als auch im beruflichen Kontext ernst zu nehmen. Stefan bietet Einblicke darin, wie er seit seiner Kindheit mit Verlust umgegangen ist und wie seine beruflichen Erfahrungen als Klinikpfarrer seine Sicht auf den Umgang mit Trauer geprägt haben. Abschließend spricht er darüber, welche Unterstützung trauernde Mitarbeiter benötigen und wie Führungskräfte angemessen reagieren sollten. Ein bewegendes Thema, das viele von uns betrifft und zum Nachdenken anregt.

(C) Trauermanager.de Aufnahme 24/05

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Wir sprechen über Themen rund um Trauer. Für Unternehmer, Führungskräfte und Betriebsräte.

  • Hast Du eine Frage, die wir thematisieren sollen? Schreib uns: podcast@trauer-manager.de
  • Möchtest Du, dass Dein Unternehmen mit wenig Aufwand umfassend vorbereitet ist, dann informiere Dich hier über unseren einzigartigen Trauermanager.
  • Möchtest Du regelmäßig zum Thema Trauer im Unternehmen lesen, bestelle Dir hier unseren Know-How-Transfer.

Impressum

Transcript
Speaker:

Gestern ist mein Hund gestorben. Wenn

Speaker:

dir das dein Mitarbeiter in der Frühbesprechung

Speaker:

sagt, dann solltest du als Führungskraft sehr genau

Speaker:

hinhören, warum das so ist Und

Speaker:

welche Möglichkeiten der Reaktion du hast, darum geht es

Speaker:

im heutigen Podcast. Regelmäßig bekomme ich

Speaker:

auf LinkedIn Beiträge angezeigt, wo es darum geht,

Speaker:

dass es einen Bürohund gegeben hat, der aber schon

Speaker:

sehr alt war und der gestorben ist.

Speaker:

Und zum einen trauern in diesem Moment die

Speaker:

Besitzer und zum anderen aber auch die Kolleginnen

Speaker:

und Kollegen im Büro.

Speaker:

Da ich in diesen Beiträgen schon öfters gemagert worden bin und

Speaker:

gebeten worden bin, was dazu zu sagen, habe ich gesagt, ich mache einfach mal eine

Speaker:

Podcast-Folge. Seit meiner Kindheit hatte ich

Speaker:

regelmäßig Hunde mich herum. Ein Boxer, ein Border

Speaker:

Collie, Herdenhütehunde, aber auch Herdenschutzhunde.

Speaker:

Sie waren immer ein Teil meiner Familie.

Speaker:

Einige sogar ab kurz nach der Geburt, also als ganz kleine

Speaker:

Welpen, acht Wochen und dann nach

Speaker:

jeweils mehr als zwölf Jahren bis hin zu 17 Jahren

Speaker:

hieß es Abschied nehmen. Du musst wissen

Speaker:

von mir zwei Dinge. Ich bin auf dem Land aufgewachsen in einem

Speaker:

Pfarrhaus und hier war natürlich durch die Beerdigungen und Aussignungen

Speaker:

oder auch die Informationen, wer schon wieder lang gelegen hat.

Speaker:

Und auf den Bauernhöfen, da wurde gekalbt und da

Speaker:

wurde auch geschlachtet, das volle Leben eben.

Speaker:

Ja, da war das Thema Trauer,

Speaker:

Abschied Gegenwärtig. Viele

Speaker:

Menschen, die ich heute treffe, waren noch nie

Speaker:

bei einem Sterbeprozess dabei. Ich war ja sechs Jahre

Speaker:

lang Klinikpfarrer und wenn ich einfach überlege, wie

Speaker:

viele Menschen die 40 im Krankenhaus

Speaker:

das erste mal dabei gewesen sind als eben halt ein

Speaker:

Verwandter häufig die Eltern gestorben sind und

Speaker:

was das mit den Einzelnen gemacht

Speaker:

hat das haut richtig rein. Nicht

Speaker:

dass ich so was toll finden würde, aber

Speaker:

mich erschreckt dieses Sterben nicht, weil es für

Speaker:

mich zum Leben dazugehört. Und jene, die

Speaker:

das das erste Mal durchleben. Und das vielleicht sogar noch

Speaker:

allein mit dem Haustier. Das

Speaker:

ist ja eine heftige Erfahrung.

Speaker:

Klar, mir und uns war von Anfang an klar,

Speaker:

dieser Moment wird einmal kommen. Früher

Speaker:

oder später. Nun, bei uns sind alle Hunde

Speaker:

alt geworden und waren zum Schluss auch über mehrere Monate

Speaker:

vom Krebs gezeichnet. Und dann

Speaker:

kam dieser Moment, wo es wie ein stilles und trotzdem

Speaker:

vernehmbares Einverständnis aussah,

Speaker:

dass der Zeitpunkt für den Weg über die Regenbogenbrücke

Speaker:

ansteht.

Speaker:

Und wir die Unterstützung eines Tierarztes in Anspruch

Speaker:

genommen haben. Klar, In diesem

Speaker:

Moment war Trauer angesagt. Zugleich

Speaker:

haben wir aber auch schon seit Wochen Abschied genommen

Speaker:

und den Abschied kommen sehen und konnten uns so

Speaker:

darauf vorbereiten. Hunde

Speaker:

wurden immer weniger, waren immer weniger präsent,

Speaker:

nahmen immer weniger teil

Speaker:

und somit wurden sie auch schon ein Teil der Erinnerung.

Speaker:

Etwas, was auch nicht zu unterschätzen war

Speaker:

in dieser Sache, wir waren immer mehrere

Speaker:

Personen in unserem Haushalt.

Speaker:

Wir hatten bei der Technischen Hochschule in Würzburg

Speaker:

eine Untersuchung in Auftrag gegeben.

Speaker:

2023 wurde diese veröffentlicht. Und was uns

Speaker:

im ersten Moment überraschte und

Speaker:

zugleich auch wiederum nicht mehr überraschte,

Speaker:

Auf die Frage, was bei Mitarbeitern heftige

Speaker:

Trauer ausgelöst hat, hat fast jede vierte

Speaker:

Führungskraft in einem Freifeld Haustier

Speaker:

angegeben. Ein Familienmitglied,

Speaker:

so sage ich, ist gestorben und damit auch eine

Speaker:

besondere Beziehung zu Ende gegangen. Trauer ist angesagt,

Speaker:

genauso wie bei allen anderen Familienmitgliedern.

Speaker:

Und zusätzlich war man außerdem noch die ganze

Speaker:

Zeit beim Sterben dabei. Möglicherweise

Speaker:

sogar das allererste Mal im Leben.

Speaker:

Vielleicht ist es auch noch das Haustier

Speaker:

bei einem allein lebenden Mitarbeiter oder einer allein lebenden

Speaker:

Mitarbeiterin der einzige dauerhafte Bezugspunkt

Speaker:

und der stirbt langsam weg und du musst zugucken

Speaker:

bis es soweit ist. Das Tier wird

Speaker:

nachher entweder auf dem Tierfriedhof beigesetzt

Speaker:

oder auch die Asche vielleicht an seinem Lieblingsplatz

Speaker:

verstreut. Dann kann auch etwas

Speaker:

ja wirklich zu Ende gehen. Dann kommen die Erinnerungen hoch,

Speaker:

wie das sonderbare Gefühl, da ist keiner mehr

Speaker:

da, wenn ich von der Arbeit nach Hause komme.

Speaker:

Und wenn dann natürlich noch einer kommt, hol dir einfach einen

Speaker:

neuen Hund aus dem Tierheim, da gibt es noch so viele, die warten.

Speaker:

Tschuldigung, das ist ein Affront. Auch

Speaker:

hier brauche ich als trauernder Zeit

Speaker:

einerseits das alles zu organisieren, aber auch

Speaker:

mich zu erinnern an das Schöne Gemeinsame.

Speaker:

Und dann gilt es sich neu zu positionieren.

Speaker:

Wer bin ich, wenn du, in diesem Fall der

Speaker:

Hund oder die Katze, mit einem mehrfachen

Speaker:

Gassigang am Tag oder auch der Bürohund nicht mehr da

Speaker:

ist. Das muss alles erst einmal

Speaker:

sacken dürfen.

Speaker:

Und die meisten haben da erstmal

Speaker:

emotionales Chaos, Verletztheit,

Speaker:

Abschied. Ist doch klar, in dem

Speaker:

Moment kann sich erstmal jemand, dem hier

Speaker:

ein ganz wichtiger Teil seines Lebens wegbricht,

Speaker:

nicht unbedingt auf die Arbeit konzentrieren. Es passieren Flüchtigkeitsfehler.

Speaker:

Oder man ist gerade mal in Gedanken woanders und merkt,

Speaker:

ist die Zeit wirklich eine halbe Stunde später? Oder

Speaker:

Ja, dann kommt mal die ein oder andere

Speaker:

Bemerkung, die einen dann wieder reinreißt, sei

Speaker:

es in die Richtung, dass sie einfach die Wunde,

Speaker:

wo sie schon ein bisschen zugewachsen

Speaker:

ist, wieder aufgerissen wird oder wo man nur noch

Speaker:

denkt, du, ähm, ja,

Speaker:

hättest doch die Klappe gehalten.

Speaker:

Diese Trauer, diese Transformationszeit,

Speaker:

bedeutet im Arbeitskontext immer wieder auch

Speaker:

Traurigkeit, Denk- und Trauerpausen.

Speaker:

Abhängig davon auch was kommuniziert ist

Speaker:

und kommuniziert werden darf. Je besser die

Speaker:

Absprachen, die die Führungskraft steuert,

Speaker:

je besser die Unterstützung, passender, da muss man genau

Speaker:

nachfragen, und das Verständnis von außen ist,

Speaker:

desto schneller wird sich das gewohnte Leben wieder

Speaker:

einstellen. Das heißt nicht, dass damit

Speaker:

die Trauer vorbei ist. Die wird immer bleiben.

Speaker:

Man wird sich immer noch an den Hund oder die

Speaker:

Katze, wie sie da rumgetollt sind, erinnern.

Speaker:

Zu Hause stehen immer noch mal die Packungen mit dem Hundefutter

Speaker:

oder der Platz, wo die ganze Zeit das Tier gelegen

Speaker:

hat. Ja, aber

Speaker:

man darf es in diesem Moment schon etwas verabschieden.

Speaker:

Trauer und Abschied gehören genauso wie Geburt und

Speaker:

das Begrüßen zum Leben dazu.

Speaker:

Und deshalb ist es in dem Moment

Speaker:

ganz wichtig, wenn du als Führungskraft

Speaker:

fragst, was brauchst du, liebe Mitarbeiter, liebe

Speaker:

Mitarbeiterinnen in diesem Moment? Brauchst du vielleicht

Speaker:

auch mal einen Moment ausbezahlter

Speaker:

Auszeit. Bleibst einfach mal zu Hause, können

Speaker:

wir dich aber anrufen. Oder was

Speaker:

sonst noch alles möglich ist.

Speaker:

Was auf keinen Fall sein sollte, ist dieses ganze

Speaker:

Thema zu unterschätzen im Sinne von es war doch nur ein

Speaker:

Tier. Wer in diese

Speaker:

Richtung argumentiert, hat meistens den

Speaker:

Mitarbeiter nachher mindestens nicht mehr auf seiner Seite,

Speaker:

sondern dann geht ein möglicherweise erst

Speaker:

mal kaum sichtbarer Haarriss in die Beziehung

Speaker:

rein. Und dann kommt irgendeine andere

Speaker:

Begebenheit und dann kommt es zu dem

Speaker:

Punkt, dass der Riss weiter aufgeht.

Speaker:

Ja und das nagt an der Beziehung

Speaker:

und Wir wissen an dieser Stelle alle, dass ja

Speaker:

Mitarbeiter in erster Linie

Speaker:

auch wegen dem Verhältnis zur

Speaker:

Führungskraft gehen. Wenn aber du

Speaker:

als Führungskraft da psychologische Sicherheit bieten

Speaker:

kannst und unterstützt, dann wird das

Speaker:

euer Verhältnis mit Sicherheit stärken.

Speaker:

So viel meine Gedanken heute zum Thema mein

Speaker:

Bürohund oder eben halt

Speaker:

mein täglicher Begleiter als Katze, als Hund,

Speaker:

lebt nicht mehr. Hat

Speaker:

diese Folge einen Impuls bei dir ausgelöst?

Speaker:

Möchtest du mir gerne etwas mitteilen?

Speaker:

Dann freue ich mich auf deine Mail unter podcast-trauer-manager.de.

Speaker:

Hast du vielleicht eine eigene Frage, etwas was sich die ganze

Speaker:

Zeit schon bewegt rund das Thema Trauer im

Speaker:

Unternehmenskontext, dann schreibe mir auf die gleiche E-Mail-Adresse

Speaker:

und ich schaue, ob ich dazu auch mal eine Podcast-Folge mache.

Speaker:

Ich wünsche dir nun die Gelassenheit, mit dem Thema Trauer

Speaker:

gut umzugehen. Trauer, der wichtigste

Speaker:

Teil dabei ist immer die Transformation. Wer bin

Speaker:

ich, wenn du nicht mehr bist? Alles

Speaker:

andere gehört zum Leben dazu. Untertitel von

Speaker:

Stephanie Geiges

Show artwork for Das Schwere leicht gesagt

About the Podcast

Das Schwere leicht gesagt
Trauer im Unternehmen
"Schluss mit dem Versteckspiel!"
Ja, wir sprechen über Verlust, Trauer und auch Tod im Unternehmen. Und, weil es ein sehr persönliches Thema werden kann, sind die Episoden durchgängig "per DU".

Warum dieser Podcast?
Weil Dein Unternehmen und Deine Mitarbeiter es sich nicht mehr leisten können, dieses Tabuthema zu ignorieren! Vom Wegschauen ist es nicht verschwunden, im Gegenteil.
Trauer im Unternehmenskontext kann teuer werden, besonders, wenn sie unvorbereitet in die Krise führt. Dabei wir reden hier nicht von Kleingeld, sondern von fünf- bis sechsstelligen Beträgen, die es Dein Unternehmen kosten kann, wenn jetzt die Kommunikation scheitert. Das ist kein Hirngespinst, sondern Fakt!

Glaubst Du nicht?
- Was kostet es Dich, wenn Deine wichtigste Vertrieblerin, welche die ganz großen Abschlüsse auf Augenhöhe verhandelt für vier Wochen komplett nach Trauerbedingter Krankschreibung ausfällt? Und wer krank ist, darf nicht kontaktiert werden ...
- Nach einer aktuellen französischen Studie kündigt jede 9. Fachkraft, wenn sie das eigene Unternehmen nach einem Trauerfall als inkompetent erlebt.

Die Technische Hochschule Würzburg hat in Zusammenarbeit mit uns herausgefunden, dass 80% der Führungskräfte bereits mit Trauer im Unternehmen konfrontiert wurden. Und was noch schockierender ist: Diese Führungskräfte fühlten sich oft hilflos in dieser Situation. Leitfäden, Kommunikationstraining und Informationen sind dringend notwendig.

Deshalb präsentieren wir: "Das Schwere LEICHT gesagt"
Hier behandeln wir Schlüsselthemen:

- Informationen zu Verlust, Trauer und gar Tod im Unternehmen.
- Erfahrungen von Unternehmern und Führungskräften, wie sie in dieser Situation gehandelt haben, bzw. was sie gelernt haben.
- Praktische Unterstützung für Sie und Ihre Mitarbeiter.

Unser Ingenieurbüro für Arbeitssicherheit und Betriebliches Gesundheitsmanagement Heinke Wedler bietet Ihnen den "Trauermanager". (www.trauer-manager.de/trauermanager)
1. Ein Handbuch mit detaillierten Leitfäden für die wichtigsten Traueranlässe. In die Leitfäden fließen direkt die Rahmenentscheidungen der Geschäftsleitung mit ein.
2. Diese werden ergänzt durch monatliche Online-Trainings in kleinen Gruppen.
3. Und wenn Ihre Führungskräfte nicht mehr weiter wissen, sind wir online für sie da - und wenn es ganz Dicke kommt, auch vor Ort.

Haben Sie ein Thema, das in einer Episode besprochen werden sollte?
Lassen Sie es uns wissen. Vielleicht hören Sie bald "Ihre Episode". Oder werden Sie selbst zum Interviewgast und teilen Sie Ihre Perspektive: podcast@trauer-manager.de.

Und keine Sorge, wenn wir über Angebote sprechen, finden Sie alle Informationen hier in den Shownotes. Wir prüfen alles sorgfältig, bevor wir es empfehlen. Einzelne Empfehlungen können Affiliatelinks sein.

Abonnieren Sie unseren Podcast und teilen Sie ihn großzügig!
Denn wenn der Tod oder die Trauer anklopft, zählen nur noch Bordmittel - Oder eben das, was sie mit einem Handgriff erreichen können. Und manchmal sind die überraschend begrenzt.

In jedem Unternehmen werden diese Informationen früher oder später gebraucht. Wir wissen nur nicht, wann. Mit über 1 Million Verstorbenen pro Jahr, davon 150.000 im erwerbsfähigen Alter, und den realen Herausforderungen wie Krebs und Herzkrankheiten sollten Sie gut vorbereitet sein. Es könnte Sie schneller treffen, als Sie denken.

Wenn Sie Entscheidungsbefugnis und Budgetverantwortung haben, vereinbaren Sie noch heute einen Kennenlerntermin: https://trauer-manager.de/termin.

Datenschutzerklärung und Impressum findest Du auf unserer Homepage

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