Episode 89

full
Published on:

18th Nov 2024

Mentale Gesundheit im Fokus: Der Weg zum psychischen Wohlbefinden

Mentale Gesundheit im Fokus

Dr. Stefanie Schöler und Heike Nordick-Ruf sind zu Gast im Trauermanager - Podcast "Das Schwere Leicht gesagt" bei Stefan Hund

Takeaways:

  • Mentale Gesundheit ist ein immer wichtigeres Thema in der Arbeitswelt, insbesondere angesichts der steigenden psychischen Erkrankungen.
  • Die Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen sollte in Unternehmen ernst genommen werden, um Ausfalltage zu reduzieren.
  • Führungskräfte haben einen entscheidenden Einfluss auf die psychische Gesundheit ihrer Mitarbeiter und sollten eine offene Kommunikation pflegen.
  • Prävention und Sensibilisierung sind entscheidend, um mentale Gesundheit als normales Thema im Unternehmen zu etablieren.
  • Mentale Ersthelfer sollten empathisch sein und in der Lage, bei psychischen Krisen Unterstützung zu bieten.
  • Es ist wichtig, klare Grenzen zwischen der Rolle des Mentors und der des Therapeuten zu ziehen.

Kontakt: www.mentaler-ersthelfer.de

----------

Wir sprechen über Themen rund um Trauer. Für Unternehmer, Führungskräfte und Betriebsräte.

  • Hast Du eine Frage, die wir thematisieren sollen? Schreib uns: podcast@trauer-manager.de
  • Möchtest Du, dass Dein Unternehmen mit wenig Aufwand umfassend vorbereitet ist, dann informiere Dich hier über unseren einzigartigen Trauermanager.
  • Möchtest Du regelmäßig zum Thema Trauer im Unternehmen lesen, bestelle Dir hier unseren Know-How-Transfer.

Impressum

Mentioned in this episode:

Danke

Vielen dank, dass Du auch heute wieder bei „Das Schwere Leicht gesagt“ dabei warst. Abonniere und Teile gerne diese Podcastepisode. Abonniere unseren KHT, damit Du und Dein Unternehmen wissen, was sie bei der Trauer eines Kollegen tun können. Alle Links in den Shownotes. Wir freuen uns, wenn Du in der nächsten Folge wieder dabei bis. - Herzliche Grüße Stefan Hund

Mit dem Trauermanager optimal vorbereitet

Lade Dir hier die Infos zum Trauermanager herunter: www.trauermanager.de Bleibe weiterhin mit uns über den Know-How-Transfer verbunden.

Transcript
Speaker:

Mentale Gesundheit. Mentale Gesundheit wird immer

Speaker:

wichtiger. Heute sprechen wir über mentale

Speaker:

Gesundheit. Liebe Hörerinnen und Hörer, schön, dass ihr

Speaker:

wieder dabei seid bei Das Schwere Leichtgesagt. Und

Speaker:

heute habe ich zwei Fachfrauen zum Thema

Speaker:

mentale Gesundheit, nämlich zum einen Dr. Stephanie Schöler

Speaker:

und zum anderen Heike Nordig-Ruf. Herzlich willkommen, ihr

Speaker:

beiden. Hallo. Ihr

Speaker:

beide kennengelernt haben wir uns über den SIFA, also

Speaker:

Arbeitssicherheitsfachkräftestammtisch

Speaker:

im Internet und ihr habt euch da mit

Speaker:

dem Arbeitsschutzuniversum so richtig reingegraben.

Speaker:

Viele, die als Unternehmer das Thema

Speaker:

Gefährdungsbeurteilung hören, hören auch das

Speaker:

Wort Gefährdungsbeurteilung Psyche. Was ist das

Speaker:

eigentlich? Ich bin doch nicht blemblem. Also viele haben da einfach ihre Schwierigkeiten

Speaker:

damit. Vielleicht darf ich da erstmal antworten. Hallo,

Speaker:

schöne Grüße aus Berlin. Ich bin Stefanie von Haus aus Psychologin und

Speaker:

dementsprechend ist mir natürlich das Thema psychische, mentale

Speaker:

Gesundheit und auch die psychische Gefährdungsbeurteilung sehr, sehr nah. Das ist was,

Speaker:

was mich und Heike auch verbindet, dass sie diese Themen einfach sehr

Speaker:

wichtig finden. Aber nicht nur wir finden die wichtig, sondern auch wenn

Speaker:

man auf die Statistiken guckt, sieht man, dass die wichtig sind.

Speaker:

Ich bin seit, ich glaube, mittlerweile 15, 17 Jahren im Bereich

Speaker:

Arbeitsschutz unterwegs und merke einfach, es gibt einen immer stärkeren

Speaker:

Shift von der Frage, wie verhindern wir

Speaker:

Unfälle hin zu, wie verhindern wir auch eben

Speaker:

psychische Erkrankungen, weil die sich

Speaker:

statistisch gesehen auch ziemlich auf die Ausfalltage auswirken

Speaker:

und natürlich, weil auch immer menschliches Leid damit verbunden ist. Das vielleicht mal vorneweg.

Speaker:

Und dann ist die Frage, ja, aus welcher Perspektive

Speaker:

gucken wir drauf? Wenn wir jetzt aus der Perspektive zum Beispiel des Arbeitsschutzgesetzes

Speaker:

schauen, was uns ja verbindet, du bist ja auch Sicherheitsfachkraft,

Speaker:

Dann wissen wir, wir müssen jeden Arbeitsplatz immer

Speaker:

beurteilen nach seinen Gefährdungen. Und da gehört seit 2013

Speaker:

steht das explizit im Gesichtsgesetz mit drin, eben auch die

Speaker:

psychischen Gefährdungen dazu. Und damit ist jetzt nicht

Speaker:

gemeint, bin ich bläm bläm, sondern damit ist gemeint, wie

Speaker:

ist mein Arbeitsplatz gestaltet, kann ich da gesund arbeiten,

Speaker:

ohne dass mein Körper und eben auch meine Psyche

Speaker:

Schaden nimmt. Und Faktoren, wo die Psyche Schaden nehmen könnte, das ist

Speaker:

wissenschaftlich ja gut untersucht, ist zum Beispiel Zeitdruck, schlechte

Speaker:

Kommunikation, unklare Arbeitsaufgaben, all diese Dinge.

Speaker:

Und die guckt man sich im Rahmen einer Gefährdungsbeurteilung

Speaker:

eben an.

Speaker:

Und wenn ihr die Ergebnisse habt, Heike, dann gehst du in Aktion

Speaker:

oder? Ja, aber das heißt, dann gehe ich in Aktion, dann

Speaker:

muss das Unternehmen in Aktion gehen. Also auch von meiner Seite, wir freuen

Speaker:

uns total hier zu sein. Heike, auch vom Arbeitsschutzuniversum,

Speaker:

Therapeutin und auch Fachkraft für Arbeitssicherheit. Wir beraten

Speaker:

natürlich. Also wenn es die Ergebnisse einmal gibt an dieser Stelle,

Speaker:

dann muss man schon noch mal gemeinsam drauf schauen und nicht sagen, okay, das liegt

Speaker:

an den Leuten, die müssen entlassen werden, sondern da muss man einfach gucken, wie kann

Speaker:

man die Umgebung verändern, was kann man tun, damit es den Menschen

Speaker:

auf der Arbeit gut geht. Also gut geht, das klingt immer so ein bisschen pauschal,

Speaker:

aber so wie ich darauf achte, dass denen nicht die Füße abgeschnitten

Speaker:

werden oder ihnen was massiv drauffallen kann, so müssen wir eben auch ein

Speaker:

bisschen aufpassen, dass die Psyche keinen Schaden nimmt. Also dass

Speaker:

einfach mein Herz keinen Schaden nimmt im Sinne von,

Speaker:

ich habe einen großen Schmerz und ich mag hier nicht mehr hinkommen.

Speaker:

Das klingt vielleicht jetzt so ein bisschen wie für Kinder erklärt, aber manchmal ist es

Speaker:

genau das. Wir trauen uns ja nicht zu sagen, dass wir

Speaker:

gerade Not haben, dass es uns schlecht geht, dass wir uns

Speaker:

ja unwohl fühlen, dass wir vielleicht auch in einer Verstimmung sind oder dass wir

Speaker:

trauern. Und es fällt uns viel leichter zu sagen, wir haben einen

Speaker:

Schnitt im Finger oder uns, guck mal, ich habe hier mir den Fuß

Speaker:

gebrochen, da weiß jeder mit umzugehen. Und gerade

Speaker:

bei den psychischen Faktoren sind wir ganz häufig so, dass wir denken,

Speaker:

ach, lieber nicht anfassen. Und das ist doch sehr individuell. Und der ist doch dann,

Speaker:

also wenn er das nicht kann, dann gehört er hier nicht hin. Und ich glaube,

Speaker:

an der Stelle kann man dann auch gemeinsam mit den Führungskräften, mit den

Speaker:

Mitarbeitern gucken, was man tun kann, wie man es gesund

Speaker:

und mental gesund gestalten kann. Wichtig ist an

Speaker:

der Stelle sicherlich auch nochmal diese Unterscheidung, wenn wir jetzt über die Gefährdungsbeurteilung

Speaker:

sprechen, dann beurteilen wir die Arbeitsumgebung. Ich

Speaker:

vergleiche das immer ganz gerne mit einem Handschuh oder mit Hautschutz. Da

Speaker:

gucke ich eben auch, naja, ich habe eine Chemikalie, das ist nur die

Speaker:

Gefährdung, was könnte eine passende Schutzenmaßnahme sein?

Speaker:

Zum Beispiel ein Handschuh, wobei das jetzt die unterste Ebene wäre. Wir

Speaker:

gucken immer erst auf Technik, dann auf Organisation, dann auf

Speaker:

die persönliche Schutzausrüstung. Bei Chemikalien käme sogar noch S, dann

Speaker:

ist es das Stop-Prinzip, S für Substitution ganz am

Speaker:

Anfang. Das jetzt aber vielleicht nur für die, die auch im Arbeitsschutz unterwegs

Speaker:

sind, als kleine Seitenbemerkung. Aber dann gucke ich ja auch nicht, habe ich

Speaker:

einen Menschen mit einer dickeren Haut und der kann vielleicht mehr von dieser

Speaker:

Chemikalie ertragen und einen Menschen mit einer dünneren Haut und der kann weniger

Speaker:

ertragen, sondern ich gucke, diese Chemikalie ist gefährdend und dann gilt für

Speaker:

alle Mitarbeitenden gleichermaßen diese Handschuhpflicht

Speaker:

entsprechend des Handschuhplans. Und wenn ich das jetzt vergleiche eben

Speaker:

mit psychischen Dingen, da sprechen wir auch von einer dickeren und

Speaker:

dünneren Haut sogar, da geht es eben auch nicht darum, ist das jemand,

Speaker:

der kann mehr Stress aushalten und jemand, der kann weniger Stress aushalten,

Speaker:

sondern es geht darum, ob eine durchschnittliche Person an diesem

Speaker:

Arbeitsplatz gesund arbeiten könnte. Und wenn das nicht der Fall

Speaker:

ist, dann muss ich eben Dinge ändern. Der einzige Unterschied zwischen

Speaker:

dem körperlichen und dem psychischen ist, dass wir für die

Speaker:

Chemikalien und für viele dieser physikalischen Gefährdungen

Speaker:

einfach Messwerte haben. Und das wird eben in der psychischen

Speaker:

Gefährdungsbeurteilung in der Regel durch Mitarbeiterbefragungen

Speaker:

ersetzt, sage ich mal. Es ist dann nicht ganz so messgenau

Speaker:

wie mit den physikalischen Gefahren. Das ist

Speaker:

vielleicht eine Besonderheit an der Stelle. Ich weiß gar nicht, ob die Frage

Speaker:

an der Stelle Messgenauigkeit ist, sondern

Speaker:

es kommt ja immer auch auf den Menschen an und möglicherweise auch auf die Tagesformen

Speaker:

nach dem Motto, wie gut kann ich denn damit umgehen, wenn mein

Speaker:

Arbeitsplatz allein Arbeitsplatz ist und ich eben halt jeden Abend

Speaker:

Mitternacht da aus der Firma raus wandere.

Speaker:

Der eine empfindet es so, der nächste empfindet es so. Da kannst du auch

Speaker:

gar nicht sagen 0, 83 wie bei einer anderen

Speaker:

Untersuchung. Das stimmt. Das ist aber auch,

Speaker:

glaube ich, gar nicht Sinn und Zweck, sondern ich glaube

Speaker:

viel wichtiger ist es, im Vorfeld einfach zu gucken, was könnte

Speaker:

denn passieren. Also wirklich in diesem Konjunktiv auch zu bleiben,

Speaker:

indem einfach festzustellen, ja, es gibt bestimmt Menschen, denen fällt das

Speaker:

leichter und es gibt Menschen, denen fällt das schwerer und für beide müssen wir einen

Speaker:

guten Weg finden. Und dem, dem es leichter fällt, der zuckt

Speaker:

vielleicht mit den Schultern und sagt, naja gut, dann gehe ich da zwölf nachts alleine

Speaker:

raus, ist in Ordnung. Trotzdem muss ich mich an diese

Speaker:

Sachen halten und jemand, dem es schwerer fällt, der ist vielleicht sehr dankbar, dass es

Speaker:

genau diese Regelung gibt und sagt, und ich bin sehr froh, dass ich was habe,

Speaker:

dass ich eben dann die Pausen oder was auch immer mit einem

Speaker:

Kollegen zusammen verbringen kann oder dass ich Musik hören kann

Speaker:

oder dass ich einen zweiten Menschen dazu bekomme. Also ich

Speaker:

glaube, es geht genau darum zu gucken, was braucht, so wie

Speaker:

Stefanie schon sagte, der Durchschnittsmensch. Dass wir alle unterschiedlich sind,

Speaker:

ist ja Gott sei Dank schön. Also wie tragisch wäre es, wenn wir alle gleich

Speaker:

wären. Ich glaube an der Stelle ist

Speaker:

es eben auch wichtig, gar nicht individuell zu gucken, was gibt es

Speaker:

alles, sondern wenn wir bei dem Beispiel von Stephanie bleiben, wir haben fünf

Speaker:

verschiedene Handschuhe, die alle das Gleiche können, die eine unterschiedliche

Speaker:

Trag-, angenehme Tragfähigkeit haben, also vom Anfassen her,

Speaker:

vom Tragen her, Tragekomfort, so ist das richtige Wort. Und

Speaker:

ich glaube, dass wir genauso auch, wenn wir die Gefährdungsbeurteilung

Speaker:

GB-Psyche haben, eben auch da gucken müssen,

Speaker:

welche Möglichkeiten der Abstellung dieses

Speaker:

Themas gibt. Also gerade wenn wir einen Alleinarbeitsplatz haben, können wir

Speaker:

genauso maßnahmenhierarchisch arbeiten,

Speaker:

wie wir dann zum Beispiel bei Chemikalien arbeiten oder

Speaker:

beim Hautschutz. Und ich glaube, dass viele Führungskräfte, viele

Speaker:

Unternehmen sich da einfach schwer tun, weil sie direkt sagen, das ist an der

Speaker:

Person. Nee, wir als Unternehmen können ganz viel

Speaker:

dazu beitragen, dass es unseren Mitarbeitern mental gut

Speaker:

geht. Und dann entscheidet sich ja meistens die Situation

Speaker:

auch mit an der Führungskraft. Wie viel können die

Speaker:

Führungskräfte eigentlich an dieser Stelle tun,

Speaker:

beeinflussen oder möglicherweise auch zurückhalten?

Speaker:

Also erfahrungsgemäß, wenn wir Unternehmen dabei

Speaker:

unterstützen, Gefährdungsbeurteilungen psychischer Belastungen

Speaker:

durchzuführen, mit zum Beispiel Mitarbeiterbefragungen,

Speaker:

dann ist ein relativ häufiges Ergebnis, dass ein großer

Speaker:

Stressfaktor der Menschen die sozialen Beziehungen,

Speaker:

insbesondere mit den Führungskräften, Das ist immer so einer der Top-3-Punkte,

Speaker:

die im Unternehmen nicht so gut laufen. Häufig ist es so, auf kollegialer Ebene

Speaker:

unterstützt man sich, weiß, dass man sich vertritt, dass man den Leuten

Speaker:

vertrauen kann. Aber gegenüber den Führungskräften ist das eben oft ein

Speaker:

bisschen schwierig. Insofern zu sagen, einmal aus der

Speaker:

Praxiserfahrung heraus, aber auch wenn wir auf die

Speaker:

entsprechenden Studien gucken, wie viel Einfluss

Speaker:

das Verhalten meiner Führungskraft eben auf meine psychische Gesundheit hat, da

Speaker:

gibt es ganz schöne Studien dazu, die eben zeigen, ja, allein

Speaker:

der Führungsstil macht schon einen Unterschied. Also die Frage,

Speaker:

ob das eine Führungskraft ist, die sehr autoritär oder die eher

Speaker:

partizipativ fühlt, psychologische Sicherheit spielt

Speaker:

mit rein. Das ist dann, wenn ich das Gefühl habe, ich kann am

Speaker:

Arbeitsplatz authentisch ich selber sein mit all meinen

Speaker:

Schwächen und vielleicht auch Anteilen,

Speaker:

die gesellschaftlich nicht in erster Linie akzeptiert sind, sondern ich kann da

Speaker:

wirklich auch Fehler zugeben. Und das wird ganz stark

Speaker:

davon beeinflusst, ob zum Beispiel eine Führungskraft mal hingeht und sagt, wie

Speaker:

geht's ihr denn heute? Wie geht's ihr denn heute wirklich? Und dafür auch mal Zeit

Speaker:

hat. Ob eine Führungskraft auch selber teilt, hey, Leute,

Speaker:

mir geht's heute nicht so gut. Vielleicht dazu sagt, warum

Speaker:

vielleicht auch nicht, aber dass einfach das ein normales Sprechen ist, dass

Speaker:

man sagen darf, okay, heute bin ich einfach nicht top

Speaker:

drauf, nehmt es mir nicht übel, wenn ich ein bisschen

Speaker:

komisch reagiere. So eine Offenheit von Führungskräften macht unglaublich

Speaker:

viel mit Mitarbeitenden, weil die dann einfach merken, es ist auch

Speaker:

einfach nur ein Mensch und der hat auch einen schlechten Tag. Da gibt es auch

Speaker:

mal eine psychische Krise, da gibt es auch mal einen Trauerfall in der Familie und

Speaker:

das nimmt auch jeden von uns mit. Und insofern

Speaker:

haben Führungskräfte da eine wichtige Aufgabe.

Speaker:

Gleichzeitig sind natürlich auch Führungskräfte

Speaker:

mit ihrer mentalen Gesundheit gefragt. Die haben ja

Speaker:

oft eine besondere Position und besondere Ansprüche, die an

Speaker:

sie gestellt werden. Ich würde gerne noch eins ergänzen. Das hat meine

Speaker:

Führungskraft, als wir in einem Training, ja

Speaker:

in einem Führungskräftetraining waren, auch zum Thema mentale Gesundheit. Da saß so

Speaker:

eine Führungskraft, Das ist uns sehr in Erinnerung geblieben, weil das einfach sehr süß war.

Speaker:

Der sagte da so und sitzt da so völlig zufrieden und sagt, ich mache

Speaker:

morgens mit meinen ganzen Mitarbeitern Seelenmassage. Und alle anderen so,

Speaker:

was machst du jetzt? Bist du hier im Psycho oder was? Also alle total hektisch.

Speaker:

Und er so, nee, Ich gehe morgens bei jedem meiner Mitarbeiter

Speaker:

vorbei und spreche ein, zwei Sätze mit dem. Ich halte kurz Blickkontakt. Die, die

Speaker:

mögen, denen schüttel ich die Hand. Ich bin einfach morgens, gehe

Speaker:

ich durch meine Abteilung und

Speaker:

begrüße jeden. Und die anderen so, ja, nee, das mache ich nicht. Da

Speaker:

habe ich keine Zeit für. Dann sagt er, die Zeit, die nehm

Speaker:

ich mir, weil dann weiß jeder meiner Mitarbeiter, und das spricht genau zu dem, was

Speaker:

Stefanie gerade sagte, die Mitarbeiter fühlen sich gesehen, die

Speaker:

Mitarbeiter sind da und wir beide mussten sehr lachen, weil wir diesen Begriff

Speaker:

Seelenmassage sehr schick fanden. Also das war einfach so süß, wie er

Speaker:

das sagte. Und viele, also gerade in dem Unternehmen, ist es jetzt

Speaker:

wirklich so, dass die, wenn wir kommen, dann heißt es immer so, wir machen immer

Speaker:

noch die Seelenmassage. Das ist immer so sehr süß, wo ich dann denke,

Speaker:

wegen mir, also habt welchen Begriff auch immer, es ist nur so

Speaker:

wichtig, dass sich Mitarbeiter auch gesehen fühlen, dass die einfach das Gefühl

Speaker:

haben, der hat schon mit gekriegt, dass ich da bin und der hat

Speaker:

mich angeguckt, der hat mich wahrgenommen, da geht's ja schon

Speaker:

los. Und ja, und darauf

Speaker:

weiter aufbauend auch die Führungskräfte haben ganz oft einfach auch Themen,

Speaker:

weil die sind ja auch vielleicht ganz oft in so einer Sandwich-Position. Oh

Speaker:

ja. Druck von oben. Und sind vielleicht auch oft gar nicht dafür ausgebildet,

Speaker:

jetzt auch noch den Therapeuten in Anführungsstrichen zu

Speaker:

spielen und sind dann auch durchaus herausgefordert, wenn

Speaker:

vielleicht einer der Mitarbeitenden in einer psychischen Krise ist oder ankommt und sagt,

Speaker:

ich habe eine Depressionsdiagnose bekommen. Das ist

Speaker:

für viele Führungskräfte eine wirkliche Herausforderung, weil denen einfach oft

Speaker:

Hintergrundwissen fehlt. Das liegt jetzt nicht nur an Führungskräften, das ist in

Speaker:

der allgemeinen Bevölkerung ist unser Wissen

Speaker:

über Gesundheit und insbesondere über mentale Gesundheit

Speaker:

noch gar nicht so verbreitet. Deswegen freuen wir uns immer, wenn

Speaker:

wir in den Kursen, die wir anbieten, zum mentalen

Speaker:

Ersthelfenden, auch Führungskräfte mit drin haben und mit denen einfach mal

Speaker:

drüber sprechen können. Wie kann ich denn einen Mitarbeitenden unterstützen,

Speaker:

wenn der eine psychische Krise hat oder eben sogar

Speaker:

vielleicht eine Depression, eine Angst oder eine Suchterkrankung? Das sind die drei

Speaker:

großen, die häufig auftreten und dementsprechend auch im betrieblichen

Speaker:

Umfeld passieren. Also wie kann ich da

Speaker:

unterstützen? Du beschäftigst

Speaker:

dich ja mehr mit dem Thema Tod und Trauer, aber auch Hinterbliebene

Speaker:

sind oft in einer psychischen Krise. Das kann eben zum

Speaker:

Beispiel sein, dass es einfach ein geliebter Mensch ist, der

Speaker:

viel zu früh aus dem Leben gerissen wurde. Und auch wenn Eltern sterben,

Speaker:

ist das trotzdem mindestens sehr

Speaker:

traurig, wenn nicht vielleicht sogar auch eine kleine psychische Krise,

Speaker:

nichts zu sprechen davon, wenn jemand durch Suizid aus

Speaker:

dem Leben tritt. Und da gibt es natürlich dann viele Hinterbliebene,

Speaker:

die auch erst mal damit klarkommen müssen. Und wenn ich dann als

Speaker:

Führungskraft so wenig darauf vorbereitet bin, dass

Speaker:

Menschen eben auch mal psychische Krisen haben können, kann das schon eine Herausforderung

Speaker:

sein. Und deswegen wäre unsere Empfehlung immer, sich damit durchaus

Speaker:

auch vor dem Krisenfall schon mal zu beschäftigen. Das ist

Speaker:

klar. Also Prävention ist an dieser Stelle absolut das oberste

Speaker:

Gebot. Wobei jetzt würde mich aber noch mal interessieren,

Speaker:

möglicherweise komme ich ja dann als Führungskraft in eine Rollenkonfusion.

Speaker:

Bin ich jetzt Führungskraft oder bin ich jetzt,

Speaker:

ich tue mich da an der Stelle jetzt schwer mit dieser Gleichsetzung Therapeut,

Speaker:

Denn das bin ich ja nun gar nicht. Also da hat ja eine Grundfolge vorhin.

Speaker:

Eine Therapeut ist man ja tatsächlich nie. Es sei denn, man ist von

Speaker:

Beruf Therapeut. Es gibt ja auch so Gesetze, die Therapeut sind. Aber ich

Speaker:

kenne den Prof. Dr. Gunter Schmidt.

Speaker:

Der wohnt ja hier die Ecke. Und den hab ich mal gefragt, wie

Speaker:

sieht denn das aus, wenn ein Mitarbeiter, in dem Fall

Speaker:

jetzt auch zum Thema Suizid, und er als Führungskraft,

Speaker:

einerseits als Chef und andererseits als Therapeut. Und da sagt er,

Speaker:

ich kann nur eines der beiden. Genau. Wenn ich das eine mache, rolle

Speaker:

ich in die Falle des anderen, dann habe ich ein Problem. Ja,

Speaker:

das sehen wir. Also die Schwierigkeit gibt es ja immer, gerade wenn ich dann, also

Speaker:

ein mentaler Ersthelfender ist ein Mensch, der

Speaker:

Ansprechpartner ist in einem Unternehmen. Ob das eine Führungskraft ist, ob das

Speaker:

ein Mitarbeiter ist, ob das jemand aus der Personalabteilung, noch jemand aus dem

Speaker:

Betriebsrat. Das ist erstmal sehr, sehr, das kann jeder sein.

Speaker:

Also jeder, der sich für Menschen interessiert, der offen ist,

Speaker:

der wertschätzend ist, der eine empathische

Speaker:

Grundhaltung hat, also der jetzt ohne Vorurteile ist, das kann erstmal

Speaker:

jeder sein. Wenn wir jetzt davon ausgehen, es ist eine Führungskraft, die sich

Speaker:

auch zum mentalen Ersthelfenden ausbilden hat lassen,

Speaker:

dann empfehlen wir immer, entscheide dich für welche

Speaker:

Rolle du bist. Also welche Rolle jetzt gerade da ist. Du kannst nicht beides machen.

Speaker:

Und an der Stelle, wenn ich Führungskraft sein muss, weil ich dann

Speaker:

vielleicht auch führen muss im Sinne von Personalverantwortung,

Speaker:

im Sinne von ich muss jetzt Konsequenzen, wenn wir jetzt in der

Speaker:

Sucht sind, gibt es einfach auch Konsequenzen, weil ich mich an Regeln nicht halte,

Speaker:

dann muss ich diese Funktion des mentalen Ersthelfenden

Speaker:

abgeben. Also ich kann nicht einfach sagen, das interessiert mich nicht, ob du jetzt

Speaker:

krank bist oder nicht oder deine mentale Gesundheit ist mir egal, sondern dann

Speaker:

muss ich entweder gucken, dass ich ein Netzwerk nach außen habe, wo

Speaker:

ich sagen kann, sagen wir mal, du wärst jetzt eine

Speaker:

Außenstelle, Stefan, dann könnte ich sagen, hier, ich habe eine Beratungsstelle,

Speaker:

ich rufe da an, dann kannst du da einen Termin machen. Oder

Speaker:

unter uns dreien, es ist immer so ganz klug, man hat mehrere

Speaker:

mentale Ersthelfende, sowie man mehrere Sicherheitsbeauftragte im

Speaker:

Unternehmen hat und mehrere Ersthelfende im

Speaker:

Unternehmen, macht es einfach Sinn, zu sagen, pass auf, wir

Speaker:

haben auch mehrere mentale Ersthelfende. So kann ich eben einen innerhalb

Speaker:

meines Betriebes, meinen Mitarbeiter

Speaker:

sozusagen an einen anderen mentalen Ersthelfenden verweisen.

Speaker:

Und gleichzeitig habe ich ja als... Also

Speaker:

ich glaube... Gleichzeitig würde ich gerne noch kurz

Speaker:

was ergänzen, weil natürlich die Führungskraft für ihre Mitarbeitenden

Speaker:

oder wahrscheinlich nicht als mentale Ersthelfende agieren kann, so

Speaker:

in diesem ganz vertraulichen, du kannst mir alles

Speaker:

sagen, das hat keinerlei Konsequenzen, weil es eben diese andere Rolle noch

Speaker:

gibt. Gleichzeitig gibt es auf Führungsebene und in anderen Abteilungen

Speaker:

vielleicht Menschen, die Hilfe brauchen. Das heißt, das kann durchaus auch Sinn

Speaker:

machen. Und was man ja lernt als mentaler Ersthelfen, da ist

Speaker:

erst mal so, was sind denn Symptome von bestimmten Krankheiten? Wir lernen da

Speaker:

nie, Diagnosen zu stellen. Das überlassen wir Ärzten und Therapeuten.

Speaker:

Aber ein bisschen ein aufmerksameres Auge zu

Speaker:

haben auf bestimmte Verhaltensweisen, die eben hinweisen können

Speaker:

darauf, dass jemand, mag es nun eine Depression, eine Angsterkrankung

Speaker:

oder einfach eine, einfach sage ich in Anführungsstrichen, eine psychische

Speaker:

Krise sein. Das wäre dann eine kurze Situation, zum Beispiel jemand ist

Speaker:

gestorben und ich komme da gerade nicht mehr klar, könnte eine

Speaker:

psychische Krise sein, dass ich einfach weiß, okay, woran erkenne ich das,

Speaker:

dass jemand nicht klarkommt, wie kann ich mit dem sprechen, das fällt vielen Menschen sehr

Speaker:

schnell, wie kann ich mit jemandem sprechen, wie kann ich den ansprechen, was

Speaker:

sind kluge Worte, was kann ich sagen, wenn ich eigentlich nicht

Speaker:

weiß, was ich sagen kann. Manchmal ist es dann genau das, zu sagen, ich weiß

Speaker:

gar nicht, was ich sagen soll und Das ist schon hilfreich, dass ich überhaupt

Speaker:

anspreche. Und ich bin jemand als mentaler Ersthelfer, der, wie Heike

Speaker:

gerade sagte, einfach die weiteren Beratungs- und Hilfsstellen

Speaker:

kennt, der einfach weiß, haben wir einen Seelsorger in der Firma, haben

Speaker:

wir ein Employee Assistance-Programm, einen Sozialarbeiter

Speaker:

oder gibt es bei uns im Ort was, was außerhalb der Firma ist, wohin

Speaker:

ich die Person weiter empfehlen kann. Das sind einfach

Speaker:

die Dinge und vieles davon nützen wir natürlich als Führungskraft auch,

Speaker:

selbst wenn ich dann nicht in dieser Rolle des mentalen Ersthelfenden

Speaker:

Das Wissen kann ich ja dann trotzdem anwenden.

Speaker:

Jetzt frage ich nochmal, wie muss ich mir das vorstellen? Also ich laufe

Speaker:

da wahrscheinlich als mentaler Ersthelfer nicht mit einer Armbinde

Speaker:

rum, nach dem Motto, ich bin hier euer Sunny.

Speaker:

Oder ein bisschen dazu, ach hast du nicht auch noch ein Problem,

Speaker:

das ich dir lösen kann? Wie läuft das an der Stelle?

Speaker:

Für uns ist es immer wichtig, dass es eben nicht nur einen mentalen Ersthelfer

Speaker:

gibt, sondern Das gehört halt

Speaker:

in ein Konstrukt hinein. Also genauso wie wir eben die GB-Psyche

Speaker:

haben, kann eine Maßnahme zum Beispiel sein, zu sagen, wir

Speaker:

kümmern uns mehr mentale Gesundheit. Wir bilden, was weiß ich,

Speaker:

wie viele mentale Ersthelfen aus. Und dazu gehört aber dann auch,

Speaker:

ich meine, wir kommen alle aus dem Arbeitsschutz. Für uns ist es immer wichtig, im

Speaker:

Vorfeld was zu tun. Prävention ist an der Stelle wichtig, also

Speaker:

betriebliche Prävention. Das Thema überhaupt erst mal im Unternehmen bekannt

Speaker:

zu machen. Vielleicht auch, also ich meine, die normalen Ersthelfenden

Speaker:

oder die normalen Sicherheitsbeauftragte laufen ja auch nicht mit

Speaker:

einer Armbinde rum und sagen so, hallo, wenn du mal ein Pflaster

Speaker:

brauchst, ich bin hier. In den wenigsten Fällen. Es gibt aber,

Speaker:

manche Firmen haben die Sicherheitsbeauftragten mit diesen Aufkleber, aber man kennt sie auch,

Speaker:

ne? Ja, die haben es fast. Es ist eher die Seltenheit, nein. Aber wie macht,

Speaker:

da gibt es zum Beispiel ja dann Aushänge oder sowas. Genau, aber macht Aushänge,

Speaker:

macht sie auf Betriebsversammlungen bekannt, am nächsten

Speaker:

Gesundheitstag einfach nochmal vielleicht einen Stand zum

Speaker:

Thema mentale Erste Hilfe, Broschüren auslegen

Speaker:

von Beratungsstellen, also wirklich ganz witzig auch

Speaker:

Werbung für das Thema zu machen, also Werbung im Sinne von macht es

Speaker:

bekannt. Es ist kein Drecksthema, was in der Ecke liegt, sondern macht

Speaker:

es wirklich in den Unternehmen bekannt. Macht es seitens des Betriebsrates

Speaker:

bekannt, der Führungskräfte, der Unternehmensleitung,

Speaker:

der Personalabteilung. Vielleicht gibt es schon

Speaker:

Sozialarbeiter, soziale Stellen im Unternehmen.

Speaker:

Macht es laut und groß und bunt. Also uns ist es ein großes Anliegen,

Speaker:

dieses Thema mentale Gesundheit nicht in so einem

Speaker:

Schmuddel, hast du schon gehört, die hat jetzt auch eine Depression oder hast du schon

Speaker:

gehört, da ist das und das, sondern dass wir darüber reden dürfen, wie

Speaker:

über Fußballergebnisse, über Basketballergebnisse, über eine leckere

Speaker:

Eissorte, über was hast du am Wochenende gemacht. Also dass

Speaker:

das ein Thema ist, was uns nicht mehr verschreckt

Speaker:

im Sinne von und Das

Speaker:

kann ich nicht und jetzt muss ich therapieren, sondern eher ein Thema ist,

Speaker:

ja, hast du jetzt, jetzt lass uns gucken, was wir tun oder was

Speaker:

du tun kannst. Ja. Unterstützend einfach, es

Speaker:

wertfrei nehmen als, ist es ein Schnupfen, ist es das, ist es

Speaker:

das. Das soll es nicht abwerten im Sinne von, dass es gleich mit einem

Speaker:

Schnupfen, sondern dass wir, die wir drumrum sind, nicht mehr so ein

Speaker:

Geschiss drum machen. Entschuldigung für das Wort. Aber das ist so. Ich

Speaker:

glaube, genau. Ja, und genau so ist es. Und ich glaube, deswegen

Speaker:

freuen wir uns auch immer, wenn wir über das Thema reden können, weil es

Speaker:

einfach so in der Mitte der Gesellschaft angekommen

Speaker:

ist. Die WHO geht mittlerweile davon aus, dass 30 Prozent der Leute

Speaker:

eine psychische Erkrankung mal haben innerhalb ihres Lebens. Das heißt, es wäre jeder

Speaker:

Dritte. Wenn wir bei Depressionen, Sucht

Speaker:

der Kranken sind wir so zwischen 5 und 8 Prozent. Das heißt, kennst du

Speaker:

10 bis 20 Leute, ist wahrscheinlich einer, der mal in seinem

Speaker:

Leben hatte oder wird noch haben eine Depression. Das ist

Speaker:

einfach so häufig bei uns, dass es glaube

Speaker:

ich wirklich Sinn macht, sich damit auseinanderzusetzen

Speaker:

und so wie Heike gesagt, das so aus dieser dunklen Ecke ein bisschen

Speaker:

rauszuholen und eben gern auch im Kontext mit Prävention auch darüber zu sprechen, was tut

Speaker:

mir gut, selbst wenn ich jetzt keine psychische Erkrankung habe.

Speaker:

Also da so in Richtung Prävention zu schauen

Speaker:

und dann einfach auch noch mal zu sehen, okay, wenn ich mentale Ersthelfer

Speaker:

habe, was da nochmal so ein bisschen der Unterschied vielleicht auch

Speaker:

zu einem regulären Ersthelfenden ist, ist, dass

Speaker:

der durchaus auch hingehen würde und ansprechen

Speaker:

würde. Also mentale Ersthelfende sind auch Menschen, die proaktiv

Speaker:

sind. Stell dir mal vor, du hast jemanden, der hat eine Depression oder der ist

Speaker:

in einer Trauerphase. Das ist jetzt nicht der

Speaker:

Fall. Da trägst du nicht so ein Schild vor dir her und da gehst du

Speaker:

vielleicht auch nicht morgens als erstes mal bei all deinen Kollegen vorbei und dann

Speaker:

in das Büro vom Sozialarbeiter. Weil dann wissen die schon so irgendwas.

Speaker:

Wenn wir eine gute Offenheit haben im Unternehmen, dann kann das sein, dass ich das

Speaker:

mache. Aber in der Übergangsfrist ist es auf jeden Fall gut, auch Menschen zu

Speaker:

haben, die eben sensibler sind und wirklich hingehen und idealerweise

Speaker:

auch eine persönliche Bindung zu den Kollegen haben. Deswegen ist es immer

Speaker:

gut, wenn natürlich auch die mentalen Ersthelfenden, ähnlich wie die

Speaker:

Sicherheitsbeauftragten, eine räumliche, zeitliche und

Speaker:

persönliche Nähe zu den Menschen haben, damit sie das einfach

Speaker:

merken. So merkt ein Mensch hier, der Kollege, der seit drei Wochen gar nicht mehr

Speaker:

mit zum Mittagessen geht. Ich frag mal, was los ist und hab dann auch ein

Speaker:

paar gute Worte, wenn ich das

Speaker:

Gefühl habe, da ist vielleicht wirklich ein bisschen mehr, als dass er nur sagt, ja,

Speaker:

ja, es ist stressig zu Hause. Und habe aber auch das

Speaker:

Gespür dafür, es gut sein zu lassen, wenn jemand

Speaker:

wirklich die Hilfe nicht möchte. Das ist, glaube ich, eine ganz, ganz wichtige

Speaker:

Fähigkeit beim mentalen Ersthelfenden. So dieses Gespür,

Speaker:

Empathie und aber auch nicht sozusagen, wie du gerade schon

Speaker:

sagtest, rumlaufen, sagen, welches Problem kann ich für dich noch lösen?

Speaker:

Also hinter allem dann eine psychische Erkrankung zu

Speaker:

vermuten, dass es natürlich auch nicht hilft. Und

Speaker:

vielleicht abschließend wirklich zu dem Thema, Man kann ja nie

Speaker:

zu dem Thema abschließen, aber in diesem Rahmen zu dem Thema

Speaker:

abschließend. Ratschläge verteilt der mentale

Speaker:

Ersthelfende auch nicht, denn Ratschläge sind auch nur Schläge.

Speaker:

Ich kann begleiten, ich kann unterstützen, ich kann da sein, ich

Speaker:

kann motivieren und begleiten, aber ich kann

Speaker:

keine Ratschläge erteilen und ich bin kein Therapeut. Also mentale

Speaker:

Ersthelfende werden nicht in ein paar

Speaker:

Einheiten zu einem Therapeut... ...Ein paar Wochenendkursen zum Therapeut... Nein, also

Speaker:

das ist ein frommer Wunsch und nein. Und

Speaker:

Genauso wenig wie der reguläre Ersthelfende auch kein

Speaker:

Arzt ist. Und das erwartet ja auch keiner. Genauso in dem Vergleich. Der kann

Speaker:

den Druck verwandeln, die stabile Seitenlage. Deswegen sprechen wir auch manchmal ganz

Speaker:

gerne von der stabilen Seitenlage für die Psyche.

Speaker:

Genau. Und wenn ihr dann im Endeffekt auch von vornherein auch in der Ausbildung

Speaker:

sagt, wo sind meine Grenzen, wie erkenne ich meine Grenzen und wann

Speaker:

benenne ich auch meine Grenzen, nicht zu sagen, ich schaff's doch

Speaker:

irgendwie. Selbstfürsorge ist ein großes Thema bei uns.

Speaker:

Also gucken, dass ich mental gesund bin, erst dann kann ich mentale Gesundheit

Speaker:

auch nach außen tragen. Deswegen ist tatsächlich auch

Speaker:

eine Voraussetzung, also du hattest ja schon gesagt, wer sich für Menschen

Speaker:

interessiert, empathisch ist und bereit ist zu helfen, der ist da gut aufgehoben.

Speaker:

Und natürlich sollte man selber psychisch stabil sein, weil

Speaker:

doch in dem Kurs eben über schwere Themen, wenn auch,

Speaker:

wie auch in deinem Slogan, das schwere leicht gesagt, wie auch mit einer

Speaker:

gewissen Leichtigkeit über Depressionen und Suizide sprechen,

Speaker:

Nichtsdestotrotz sollte man gucken, dass man selber

Speaker:

psychisch stabil ist. Natürlich gibt es auch Menschen, die früher

Speaker:

mal Depressionen hatten und dann mentale Ersthelfer werden, aber das geht in der

Speaker:

akuten Phase natürlich nicht. Also das ist vielleicht nochmal ein wichtiger

Speaker:

Hinweis. Und dann einfach dieses, was uns

Speaker:

auch immer noch mal wichtig ist, dass es eine Nachbetreuung gibt bei dieser Kurs. Es

Speaker:

geht mir schon bei dem normalen Ersthelfer, dem regulären. Ich habe irgendwann mal einen Auffrischungskurs

Speaker:

gemacht, weil ich irgendwie das Gefühl hatte, das kann ja nicht sein. Das machst du

Speaker:

einmal im Leben und dann soll es gut sein. Und genauso denken wir, ist das

Speaker:

beim mentalen Ersthelden auch total wichtig, dass es so eine Nachbetreuung

Speaker:

und Kontakt auch weiterhin gibt, einen Austausch. Weil wenn

Speaker:

man nur diesen Kurs gemacht hat, ist man natürlich gut aufgestellt.

Speaker:

Aber vielleicht ist ja dann der erste Einsatz erst zwei Jahre später und ob man

Speaker:

dann noch alles so parat hat, wenn man sich nicht weiter mit dem Thema beschäftigt

Speaker:

hat. Das muss dann jeder für sich selber anschauen.

Speaker:

Das ist eine Art von Supervision in dem Moment, wo ich dann vielleicht auch wirklich

Speaker:

eine schwere Packung vom anderen Bereich bekommen habe. Damit

Speaker:

muss ich ja auch umgehen. Da sind wir wieder bei dem Thema

Speaker:

Psychohygiene. Ja, und das ist uns ganz wichtig. Für

Speaker:

alle, die das werden wollen. Also, wir hoffen natürlich, dass das immens viele

Speaker:

sind, Weil wir einfach glauben, dass es ein wichtiges Thema auch

Speaker:

in den Unternehmen ist. Und es wird immer mehr in den Unternehmen kommen. Ich

Speaker:

wollte noch mal zu Ihnen kommen. Ganz, ganz herzlichen Dank. Sehr

Speaker:

gerne. Und wir verlinken bei euch

Speaker:

in den Shownotes zu euren mentalen Ersthelfern.

Speaker:

Das übernehmen wir und dann bin ich mal gespannt,

Speaker:

wer uns zugehört hat und gerne unter podcast-manager.de

Speaker:

uns antwortet oder ich verlinke auch bei euch auf die LinkedIn-Profile,

Speaker:

sodass man da vielleicht auch nochmal an der einen oder anderen Stelle

Speaker:

nachhaken kann. Liebe Heike, liebe Stephanie,

Speaker:

ganz herzlichen Dank. Sehr gerne. Ich danke dir. Vielen Dank.

Speaker:

Vielen Dank. Bis zum nächsten Mal. Bis zum nächsten Mal. Bis zum nächsten Mal.

Show artwork for Das Schwere leicht gesagt

About the Podcast

Das Schwere leicht gesagt
Trauer im Unternehmen
"Schluss mit dem Versteckspiel!"
Ja, wir sprechen über Verlust, Trauer und auch Tod im Unternehmen. Und, weil es ein sehr persönliches Thema werden kann, sind die Episoden durchgängig "per DU".

Warum dieser Podcast?
Weil Dein Unternehmen und Deine Mitarbeiter es sich nicht mehr leisten können, dieses Tabuthema zu ignorieren! Vom Wegschauen ist es nicht verschwunden, im Gegenteil.
Trauer im Unternehmenskontext kann teuer werden, besonders, wenn sie unvorbereitet in die Krise führt. Dabei wir reden hier nicht von Kleingeld, sondern von fünf- bis sechsstelligen Beträgen, die es Dein Unternehmen kosten kann, wenn jetzt die Kommunikation scheitert. Das ist kein Hirngespinst, sondern Fakt!

Glaubst Du nicht?
- Was kostet es Dich, wenn Deine wichtigste Vertrieblerin, welche die ganz großen Abschlüsse auf Augenhöhe verhandelt für vier Wochen komplett nach Trauerbedingter Krankschreibung ausfällt? Und wer krank ist, darf nicht kontaktiert werden ...
- Nach einer aktuellen französischen Studie kündigt jede 9. Fachkraft, wenn sie das eigene Unternehmen nach einem Trauerfall als inkompetent erlebt.

Die Technische Hochschule Würzburg hat in Zusammenarbeit mit uns herausgefunden, dass 80% der Führungskräfte bereits mit Trauer im Unternehmen konfrontiert wurden. Und was noch schockierender ist: Diese Führungskräfte fühlten sich oft hilflos in dieser Situation. Leitfäden, Kommunikationstraining und Informationen sind dringend notwendig.

Deshalb präsentieren wir: "Das Schwere LEICHT gesagt"
Hier behandeln wir Schlüsselthemen:

- Informationen zu Verlust, Trauer und gar Tod im Unternehmen.
- Erfahrungen von Unternehmern und Führungskräften, wie sie in dieser Situation gehandelt haben, bzw. was sie gelernt haben.
- Praktische Unterstützung für Sie und Ihre Mitarbeiter.

Unser Ingenieurbüro für Arbeitssicherheit und Betriebliches Gesundheitsmanagement Heinke Wedler bietet Ihnen den "Trauermanager". (www.trauer-manager.de/trauermanager)
1. Ein Handbuch mit detaillierten Leitfäden für die wichtigsten Traueranlässe. In die Leitfäden fließen direkt die Rahmenentscheidungen der Geschäftsleitung mit ein.
2. Diese werden ergänzt durch monatliche Online-Trainings in kleinen Gruppen.
3. Und wenn Ihre Führungskräfte nicht mehr weiter wissen, sind wir online für sie da - und wenn es ganz Dicke kommt, auch vor Ort.

Haben Sie ein Thema, das in einer Episode besprochen werden sollte?
Lassen Sie es uns wissen. Vielleicht hören Sie bald "Ihre Episode". Oder werden Sie selbst zum Interviewgast und teilen Sie Ihre Perspektive: podcast@trauer-manager.de.

Und keine Sorge, wenn wir über Angebote sprechen, finden Sie alle Informationen hier in den Shownotes. Wir prüfen alles sorgfältig, bevor wir es empfehlen. Einzelne Empfehlungen können Affiliatelinks sein.

Abonnieren Sie unseren Podcast und teilen Sie ihn großzügig!
Denn wenn der Tod oder die Trauer anklopft, zählen nur noch Bordmittel - Oder eben das, was sie mit einem Handgriff erreichen können. Und manchmal sind die überraschend begrenzt.

In jedem Unternehmen werden diese Informationen früher oder später gebraucht. Wir wissen nur nicht, wann. Mit über 1 Million Verstorbenen pro Jahr, davon 150.000 im erwerbsfähigen Alter, und den realen Herausforderungen wie Krebs und Herzkrankheiten sollten Sie gut vorbereitet sein. Es könnte Sie schneller treffen, als Sie denken.

Wenn Sie Entscheidungsbefugnis und Budgetverantwortung haben, vereinbaren Sie noch heute einen Kennenlerntermin: https://trauer-manager.de/termin.

Datenschutzerklärung und Impressum findest Du auf unserer Homepage

About your host