Episode 72

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27th Jun 2024

Alarm für Cobra 11 - Der Stuntman brennt: Holger Schumacher im Gespräch

Ein fast tödlicher Arbeitsunfall am Set

Stuntman Holger Schumacher stand in Flammen

Eine "Das Schwere LEICHT gesagt" präsentiert von Trauermanager.de

Dein Gastgeber: Stefan Hund

Holger Schumacher war einst ein aktiver Stuntman. Er arbeitete am Set für "Alarm für Cobra 11". Diese Karriere endete mit einer aufregenden Verfolgungsjagd auf dem Wasser in Folge 274. Sie hatte den Titel "Begraben". In dieser Szene doubelte er den Helden "Semir" auf einem Jetski, während er von einem Boot verfolgt wurde.

Er war voller Benzin und fing Feuer. Holger erzählt von diesem Moment, an dem sein altes Leben zu Ende war. Er hielt sich noch die Hände schützend vors Gesicht, weil er nicht aussehen wollte wie Niki Lauda nach seinem schweren Unfall. Ein neues Leben mit einem "Goldenen Ticket" über die BG ETEM begann. Wohl wissend, alles hätte auch ganz anders ausgehen können.

Heute ist Holger hinter den Kulissen tätig und berät bei Stunts. Seine Erfahrung und sein Wissen fließen nun in die Planung und Umsetzung spektakulärer Szenen ein.

Holger ist erreichbar über www.riskbuster.de

Danke für das Gespräch, was wir im Mai 2024 geführt haben.

(c) Trauermanager.de Stefan Hund

Mentioned in this episode:

Mit dem Trauermanager optimal vorbereitet

Lade Dir hier die Infos zum Trauermanager herunter: www.trauermanager.de Bleibe weiterhin mit uns über den Know-How-Transfer verbunden.

Transcript
Speaker:

Eine neue Woche, eine neue Folge von „Das Schwere leicht gesagt“.

Speaker:

Und heute geht es mal wieder ans Eingemachte, denn

Speaker:

unser Wristbuster, der Holger

Speaker:

Schumacher, ist heute mein Gast. Lieber Holger,

Speaker:

herzlich willkommen. Ja, vielen Dank, dass ich da sein

Speaker:

darf. Freut mich sehr. Du bist jetzt der zweite von

Speaker:

Alarm für Cobra11 und du bist der Mann im Hintergrund.

Speaker:

Du sorgst dafür, dass alle gesund wieder

Speaker:

rauskommen. Und

Speaker:

du hast am Anfang selbst mal eine Situation gehabt,

Speaker:

wo du nicht so ganz gesund rausgekommen bist und deshalb

Speaker:

auch diese Erfahrung gemacht hast,

Speaker:

was heißt eigentlich Trauer im Unternehmen, Trauer am Set?

Speaker:

Kannst du mal von der Situation damals erzählen, auch nochmal mit dem Blick darauf,

Speaker:

wie haben so die anderen reagiert? Sehr gerne.

Speaker:

Also ich bin mittlerweile nur noch hinter den Kulissen tätig. Also

Speaker:

bin beratend tätig bei Stunts, also das heißt meine Aktivkarriere endet so

Speaker:

genau mit diesem Tag. Im Grunde genommen war das

Speaker:

Folge 274, 273,

Speaker:

Begraben heißt sie auf jeden Fall. Es gab eine Verfolgungsjagd auf dem Wasser. Es

Speaker:

kurz zu erklären, die Leute, die mich kennen, kennen die Geschichte meistens. Es war eine

Speaker:

Verfolgungsakt zwischen Boot und Jetski. Der Held, Seemir, den ich gedoubelt habe,

Speaker:

auf dem Jetski, dem Boot hinterher. Das war der

Speaker:

Mittelstunt. Das heißt, beim Mittelstunt bedeutet das, der Bösewicht kommt

Speaker:

frei, weil Mitte der Folge, das heißt, da kann die Sendung noch nicht zu Ende

Speaker:

sein. Und im Grunde hat das Boot den Jet-Ski abgedrängt. Der Jet-Ski

Speaker:

kommt an Land und stürzt gegen ein Auto. Eine riesen Explosion. Der

Speaker:

Held fliegt durch die Explosion ins Wasser und

Speaker:

der sieht noch dem Boot hinterher und der Bösewicht kommt.

Speaker:

So war der Plan. An dem Tag

Speaker:

ist manches nicht so gelaufen, wie es laufen sollte.

Speaker:

Dadurch bin ich ungeplant in den Flammen gelandet.

Speaker:

Also bin ich quasi ungeplant mit Benzin übergossen, habe ich in Flammen gestanden

Speaker:

und habe in dem Moment, dass ich halt

Speaker:

für mich gesagt habe, sehr gut reagiert, habe gemerkt, dass ich brenne,

Speaker:

weil meine Haare so ganz leicht gebrutzelt sind. Das war ein ganz komisches Gefühl,

Speaker:

als ob es ein Knistern auf dem Kopf gäbe. Ich werde dann auch immer gefragt,

Speaker:

was das für krasse Schmerzen sind? Das ist tatsächlich nicht der Fall, denn der Körper

Speaker:

ist ein Meisterwerk im Gehirn. Das heißt, der Körper… Der Haut Adrenalin raus bis

Speaker:

zum Gehtnichtmehr. Genau. Das heißt, der Körper will in dem Moment funktionstüchtig

Speaker:

bleiben, was er auch getan hat. Ich habe in dem Moment durch meine Erfahrungen

Speaker:

jahrelang in dem Job, habe ich gemerkt, okay, Feuerwehr braucht noch ein bisschen unter

Speaker:

mir, links neben mir 10 Meter, unter mir ist Wasser, ich gehe über

Speaker:

das Geländer und springe ins Wasser. Und ja,

Speaker:

so ist der Stand vom Prinzip, dieser Stand ausgegangen. Ich habe im Wasser

Speaker:

gelegen, gelöscht zum Glück. Und mein erster

Speaker:

Gedanke war, scheiße, jetzt siehst du nachher aus wie Niki Lauda.

Speaker:

Und tatsächlich ist für mich

Speaker:

der Tag, ich weiß alles und war komplett dabei,

Speaker:

kann dir aber tatsächlich nur bedingt sagen, wie meine Kollegen reagiert

Speaker:

haben. Das, weil ich natürlich in dem Moment sehr viel mit mir selber

Speaker:

befasst war und auch dann schon in dem Moment Gedanken durch den Kopf ging und

Speaker:

gesagt, Okay, wie geht's weiter, was jetzt? Und vor allem das Schlimmste war für mich,

Speaker:

deswegen das Niki-Lauda-Ding, war halt einfach das Gesicht. Ich hab meine Hände

Speaker:

halt gedacht, ja, Hände, wird irgendwas gemacht. Die sind dann nachher wieder, egal, wie

Speaker:

sie aussehen, ist mir egal. Aber wenn man im Gesicht sich verbrannt hat und man

Speaker:

weiß, das komplette Gesicht oder der komplette Kopf ist verbrannt. Das war mein erster

Speaker:

Gedanke. Eine Reaktion weiß ich tatsächlich von meinem Stuntkoordinator

Speaker:

damals, der schon auf dem Weg zum RTW

Speaker:

Also, das weiß ich, sie haben sehr gut reagiert, weil die Rettungskette, alles, was wir

Speaker:

aufgebaut haben, das planen wir natürlich im Vorfeld, Hat eins auch funktioniert. Die Jungs

Speaker:

auf dem Boot haben mich genommen aus dem Wasser ins Boot.

Speaker:

Wir hatten so eine Kühlflüssigkeit da, meine Hände direkt in die Kühlung rein. Das heißt,

Speaker:

dass ich da wirklich auch nochmal Weil dann, wenn das Adrenalin nachlässt, kommt der

Speaker:

Schmerz. Das dann da rein, das war dann auch noch vollkommen

Speaker:

okay. Und mein Standkoordinator auf dem Weg dann zum Rettungswagen sagte dann so,

Speaker:

ach, Holger, Gesicht ist nicht so schlimm verbrannt. Brauchst du dir

Speaker:

keine Sorgen machen. In dem Moment habe ich dann halt gedacht, na klar, würde

Speaker:

ich mir jetzt genauso erzählen, weil ich ja auch erwachsen bin und gedacht habe, wir

Speaker:

sind Profis. Ich habe aber gesagt, natürlich würde ich mir auch so erzählen. Glaube ich

Speaker:

erst, wenn ich sehe. Und als dann tatsächlich der

Speaker:

Arzt in Duisburg im BGU im Krankenhaus auf der Verbrennungsintensiv,

Speaker:

in diesem Schockraum, sagte, Herr Schumacher, Hände sind dritten

Speaker:

Grades verbrannt, aber Kopf zweiten Grades. Das wird. Also

Speaker:

der Kopf wird von alleine, Hände müssen wir transplantieren. Ab dem Moment war es

Speaker:

tatsächlich für mich wie so ein Schalter, der sich umgelegt hat und ich habe gesagt,

Speaker:

dann ist alles gut. Dann passt das für mich, dann ist das super."

Speaker:

Und das war so für mich so der Wendepunkt in der

Speaker:

ganzen Geschichte. Ja, so viel zu

Speaker:

dem Tag, wobei ich sagen muss, ich kann gar nicht so viel sagen, wie das

Speaker:

für meine Kollegen war. Ich kann aber sagen, wie es für mich war, was ich

Speaker:

aus der Geschichte in Bezug auf Trauer gelernt habe. Ich habe

Speaker:

für mich persönlich mitgenommen, das erzähle ich auch gerne, wenn ich Vorträge halte auch

Speaker:

immer. Ich habe in dem Moment sehr an mich gedacht. Ich habe in dem Moment

Speaker:

immer gedacht, okay, ich will wieder in den Job, ich will wieder das. Aber ich

Speaker:

habe gar nicht darüber nachgedacht, wie geht es meiner Familie oder so eigentlich. Und da

Speaker:

würde ich jetzt im weitesten Sinne meine Kollegen damals dazurechnen, weil man

Speaker:

sehr viel Zeit miteinander verbringt, weil es irgendwie ein Stück weit wie Familie

Speaker:

ist. Und bei meiner tatsächlichen Familie habe ich es natürlich

Speaker:

noch krasser mitbekommen, wie das für die war. Und das habe ich

Speaker:

erst sehr spät im Nachgang erfahren, auch von meinen Eltern, wie

Speaker:

krass das für die war. Weil sie halt auch bei meinem Job,

Speaker:

genau wie du oder wie viele andere, die haben halt keine Ahnung, was wir eigentlich

Speaker:

tun. Für meine Mama war das so, ja, der fährt mal die Treppe runter, driftet

Speaker:

ein bisschen mit dem Auto, ja, ja, Sandman. Aber was wir,

Speaker:

also der Tanz mit dem Teufel, den wir dann wirklich haben, also diese extremen Sachen,

Speaker:

die wir tun. Da sind meine Eltern, glaube ich, beim Unfall, als

Speaker:

dann damals mein Herstellungsleiter, das meinen Eltern erzählt hat,

Speaker:

ist denen, glaube ich, alles aus dem Gesicht gefallen. Und ich habe ihn mit einem

Speaker:

Nachgang vor zwei Jahren noch mal getroffen, und er sagt, er kann sich wie heute

Speaker:

daran erinnern, wie er das meinen Eltern erzählt hat und sie aufgeklärt

Speaker:

hat, was so passiert ist. Und die haben halt gesagt, wir wussten

Speaker:

gar nicht, was der eigentlich tut und wie krass das eigentlich

Speaker:

ist. Und deswegen war mein Learning da immer nur, es geht nicht nur mich,

Speaker:

weil für mich war nur klar, ich will schnell wieder in den Job. Der erste

Speaker:

Impuls war, ich will wieder ins Set, ich will wieder arbeiten, ich will den Job

Speaker:

weitermachen. Wie man das weiß, habe ich es nicht

Speaker:

mehr weitergemacht, sondern habe es nur noch als Berater weitergemacht.

Speaker:

Ja, aber wie gesagt, es ist schon eine heftige

Speaker:

Erfahrung. Ich habe einen Google

Speaker:

Alert laufen zum Thema "schwerer Arbeitsunfall". Und

Speaker:

jeden Tag kommen drei, vier, fünf schwere

Speaker:

Arbeitsunfälle rein. Nicht

Speaker:

alle gehen so gut aus wie deiner. Sondern

Speaker:

eben halt, der letzte Wagen ist immer ein Kombi. Und

Speaker:

dann sitzt natürlich einer der

Speaker:

Kolleginnen und Kollegen und zum anderen die Familie. Und

Speaker:

ich weiß nicht, inwieweit du damals bereits Kinder hattest. Ich

Speaker:

war damals noch nur "vergeben", weder verheiratet

Speaker:

noch Kinder. Und das hat natürlich auch nochmal, also

Speaker:

habe ich jetzt ein Kind, fünf Jahre alt, meinen Sohn. Und das

Speaker:

hat natürlich die Sichtweise auch nochmal komplett verändert. Das heißt also: „Man hat dadurch nochmal

Speaker:

eine ganz andere Perspektive darauf, wie man

Speaker:

mit so einer Situation umgeht.“ Also das ist nochmal was ganz, ganz anderes. Also hätte

Speaker:

ich mir nicht vorstellen können, dass mein Sohn

Speaker:

irgendwann, wenn der das hätte, mit mir leben muss. Also, das hätte ich

Speaker:

ihm auch nicht gewünscht, muss ich tatsächlich sagen. Ja, es ist einfach heftig,

Speaker:

ja. Und wie lange hast

Speaker:

du dich dann später in der Intensiv-WG angesiedelt?

Speaker:

In der WG gar nicht so lange. Ich habe dreieinhalb Wochen auf der Intensiv

Speaker:

gelegen. Gar nicht, weil es mir total schlecht ging, sondern einfach, weil

Speaker:

das in so einem Brandfall bei zweiten Grades muss das Gesicht offen heilen. Das heißt,

Speaker:

ich habe in einem sterilen Raum gelegen. Ich musste, es musste offen heilen, deswegen musste

Speaker:

ich auf der Intensiv liegen. Und sobald das Gesicht weitestgehend zu

Speaker:

war, mein linkes Ohr war das,

Speaker:

was das am längsten gebraucht hat. Da habe ich nachher

Speaker:

noch so eine Ohrklappe drauf gehabt auf dem linken Ohr. Und bin ich nach

Speaker:

dreieinhalb Wochen auf die normale Station gekommen. Da war ich auch nur noch

Speaker:

fünf oder sechs oder sieben Tage. Dann bin ich schon nach Hause gekommen. Es

Speaker:

ging relativ schnell. Deswegen war mein erster Gedanke am Anfang,

Speaker:

gib mir drei Monate, mache ich wieder Stunts mit den Kollegen, dann geht's zurück.

Speaker:

Aber es hat am Ende ein Jahr gedauert, bis ich

Speaker:

wieder voll funktionstüchtig war. Weil die

Speaker:

Transplantate auf den Händen werden ja aufgelegt. Die wachsen ja quasi

Speaker:

komplett, das nenne ich, wie normale Haut, die locker oben drauf

Speaker:

liegt und beweglich ist, sondern meine Haut ist quasi festgewachsen. Dadurch musste ich

Speaker:

wieder lernen, quasi anfangen, von Millimeter zu Millimeter

Speaker:

weiter zu bewegen meine Hand. Dadurch ist sie wieder ab und zu mal eingerissen,

Speaker:

wieder neu verheilt. Der Prozess hat sehr, sehr lange

Speaker:

gedauert. Und Ja, deswegen hat das

Speaker:

eigentlich so lange gedauert. Und war echt viel länger, als ich gedacht hab.

Speaker:

Ja. Bist du nachher noch mal ans Set zurückgegangen, im

Speaker:

Sinne von, liebe Kollegen, mich gibt's noch?

Speaker:

Ähm, Oder waren das nachher vielleicht auch ganz andere Leute, die

Speaker:

nachher am Set waren? Nee, immer wieder. Das Team ist das gleiche geblieben,

Speaker:

noch relativ lange danach. Auch in meiner kompletten Beraterzeit noch war

Speaker:

das immer das Team von früher. Und

Speaker:

Das war ein bisschen kurios, weil mein Weg war nicht ganz so geradlinig zum Berater.

Speaker:

Für mich war nach dem Unfall klar, okay, ich möchte was Neues machen, möchte auch

Speaker:

im Standort verbleiben und wollte eigentlich erst mal Cutter werden, also

Speaker:

quasi der, der nachher Cobra11 zusammenschneidet. Das war nachher so, ich sagte, das

Speaker:

will ich machen. Hab auch bei Cobra11, und das fand ich, wenn wir bei einem

Speaker:

traurigen Unternehmen sind, dann fand ich das vom Unternehmen super. Die haben gesagt, such

Speaker:

dir was aus, was immer du bei uns machen willst, mach es. Also die haben

Speaker:

einfach, die haben direkt gesagt, wir supporten dich, das war gar

Speaker:

kein Thema. Also Action Concept war von Anfang an von oben bis unten durch alle

Speaker:

Regimente durch, war immer hey, wir wollen dich unterstützen,

Speaker:

wir sind an deiner Seite und kannst du machen, was du möchtest. Dann habe ich

Speaker:

gesagt, cool, ich werde Cutter. Hab dann eine Ausbildung bei

Speaker:

denen angefangen, als Mediengestalter Bild und Ton.

Speaker:

Und das war wenig

Speaker:

erfolgreich für mich, also mehr emotional, weil ich halt gesagt

Speaker:

habe, irgendwie habe ich nachher gesagt, naja, irgendwie ist es nicht das

Speaker:

Gleiche. Andererseits war es so, es war auf dem gleichen Gelände, wo auch die

Speaker:

Standkollegen waren. Und für mich war das wie, ich habe es immer so schön beschrieben,

Speaker:

als wenn man als trockene Alkoholiker im Schnapsladen arbeitet.

Speaker:

Weil man quasi oben in der Postproduktion sitzt, dritte Etage, unten dann

Speaker:

irgendwie Reifen quietschen, Dann hört man auf einmal wieder, ich weiß nie was, dann riecht

Speaker:

es so nach Metall. Und dann denkst du mal so, was machen die Jungs da

Speaker:

unten? Und das war für mich nachher einfach keine

Speaker:

Option. Also so schön die Idee am Anfang war, irgendwie sowas in dem Bereich zu

Speaker:

machen, war das für mich zu wenig actionlastig. Also zu wenig, dass

Speaker:

ich gesagt habe, ich möchte das weitermachen. Und

Speaker:

für mich war relativ schnell klar, ich muss wieder irgendwie in dieses Stuntumfeld

Speaker:

zurück. Das habe ich dann so halb-halb gemacht. Einerseits habe ich mich

Speaker:

selbstständig gemacht, indem ich außergewöhnliche Filme mit Stuntcharakter

Speaker:

produziert habe. Aber halt auch als Stuntberater zurückgekommen

Speaker:

bin. Und das ist, wie viele, die auch heute in der Arbeitssicherheit

Speaker:

unterwegs sind, die ich treffe, sind viele einfach durch einen eigenen Unfall,

Speaker:

durch eigene Erfahrungen sind sie einfach dann irgendwie in diesem Bereich

Speaker:

gelandet. Und genau wie ich, ich habe halt gesagt, ich habe erlebt,

Speaker:

wie es ist und wie es ist, wie es sein kann. Und ich habe

Speaker:

gesagt, ich möchte irgendwas dafür tun, dass das in Zukunft weniger passiert. Wie ich das

Speaker:

mache, war mir zu dem Zeitpunkt noch gar nicht so richtig bewusst.

Speaker:

Aber ich habe gesagt, ich möchte auf jeden Fall da irgendwie auch was machen.

Speaker:

Und so ist dann diese Beratertätigkeit im Grunde entstanden. Und es gab es vorher auch

Speaker:

so nicht. Und im Endeffekt war ich wie so ein Sicherheits- und

Speaker:

Stuntentwicklungsexperte für genau diesen Bereich, Leuten da was

Speaker:

mitzugeben, wo gerade auch Kultur eine Rolle spielt, wo Gefährdungsbeurteilung eine

Speaker:

Rolle spielt. Und es ist immer dieser Mix. Und natürlich war ich,

Speaker:

wie am Anfang auch, wie ich mal angefangen habe, ich habe mal so ein Praktikum

Speaker:

da bei Cobra11 gemacht und bin in diesen Wochen danach immer wieder anzieht, weil ich

Speaker:

gedacht habe, irgendwie ist es halt das Zuhause, das Zweite . Und dann verbringt man

Speaker:

gar nicht viel Zeit, die Kollegen sind da, und da bin ich immer wieder hin.

Speaker:

Und das bin ich am Anfang tatsächlich auch. Und

Speaker:

danach

Speaker:

ist

Speaker:

Ich schätze jeden Einzelnen, der mit mir früher gearbeitet hat, 1A-Truppe,

Speaker:

wie gesagt, wie zweite Family, mit der man so viel Zeit verbracht hat. Aber

Speaker:

irgendwann habe ich mich auch, weil es nur ein Teil meiner Tätigkeit war,

Speaker:

durch alles, was ich sonst gemacht habe, hat mich dieses Feld auch,

Speaker:

hat immer weniger Bedeutung für mich gehabt, auch. Weil ich einfach dann andere Sachen

Speaker:

kennengelernt habe, weil ich andere Sachen gemacht habe, weil ich im Unternehmen angefangen habe zu

Speaker:

arbeiten, weil ich mit Sportlern angefangen habe zu arbeiten, weil ich verschiedene Sachen gemacht

Speaker:

habe und deswegen war das eigentlich so die Entwicklung. Bei

Speaker:

dir hat ja die BG ETEM eine deutliche

Speaker:

Rolle gespielt und ohne die BG, wenn ich

Speaker:

mir den Film auf Deiner Seite anschaue, wärst Du nicht

Speaker:

dort, wo Du heute bist.

Speaker:

Das stimmt, im Endeffekt wenn man die Geschichte so weiter erzählt, wo wir gerade

Speaker:

stehen geblieben waren, ging es für mich dann irgendwann darum, dass ich

Speaker:

gesagt habe, ich habe als Landberater gearbeitet und habe da irgendwie in dem

Speaker:

Bereich ein paar Sachen gemacht und irgendwie hatte die BG damals eine Kampagne im Jahr

Speaker:

2015, die sich ein „Unfall ändert alles“ nannte. Da

Speaker:

ich ein Medienunternehmen hatte, ich habe Filme produziert, außergewöhnliche Action-Filme,

Speaker:

also Action-Werbefilme mit

Speaker:

meinem Unternehmen, habe ich dann halt immer diese Zeitung bekommen, da stehe ich dann drin,

Speaker:

BG ETEM hat eine Kampagne entwickelt, ein- und halt alles. Und irgendwie habe ich immer

Speaker:

gesagt, dieses Stunt-Thema hat mich nie losgelassen, weil ich auch heute noch sage, ich

Speaker:

bin weiter Stuntman, aber gar nicht mehr, ich mache es nicht

Speaker:

mehr so ​​aktiv, aber es ist halt auch irgendwie, es hat eine Einstellung, wie man

Speaker:

Sachen gegenübersteht. Es ist eine Offenbarung. Es ist, wie man mit

Speaker:

Situationen umgeht, wie kreativ man ist, wie zielstrebig man ist. Klar, es ist eine Haltungsfrage.

Speaker:

Ja, Stuntman ist eine Haltung, so kann man es irgendwie sagen. Und deswegen war

Speaker:

für mich irgendwie klar, und Ich habe zu dem Zeitpunkt viel in Unternehmen

Speaker:

gearbeitet. Ich habe immer wieder gesagt, auch große Unternehmen, also alles,

Speaker:

was so gelbe Briefezusteller und so was, habe ich für viele große Konzerne gearbeitet,

Speaker:

damals auch schon. Ich habe immer gesagt, wenn wir so arbeiten würden beim Stunt,

Speaker:

würden wir nichts geschissen kriegen, auf gut Deutsch. Dann habe ich immer

Speaker:

gesagt, als die BG dann kam, habe ich gesagt, das ist jetzt meine Chance. Hab

Speaker:

der BG geschrieben und hab gesagt, Leute, ich habe ein Konzept in der

Speaker:

Schublade, was man von Stunten belernen kann. Das habe ich zu dem

Speaker:

Zeitpunkt auch entwickelt und hab gesagt, ey, ihr könnt von uns eine Menge lernen, weil

Speaker:

wir nicht die draufgehende Typen sind, wie ihr glaubt. Lass uns mal zusammensetzen. Und dadurch

Speaker:

ist dann tatsächlich am Ende der Riskbuster entstanden, wie du es ja schon bei der

Speaker:

Einleitung schon so schön gesagt hast. Ist halt

Speaker:

ein alter Ego, würde ich es von mir nennen. Also so ein alter Ego

Speaker:

Für die Arbeitssicherheit, wo ich als Riskbuster quasi in einem Videoformat,

Speaker:

das wir gemeinsam entwickelt haben, angefangen habe, habe ich Sicherheit auf die Probe zu

Speaker:

stellen. Versuchte, Sicherheit über ganz andere

Speaker:

Wege herzustellen. Leuten actionreiche Filme zu zeigen, zu

Speaker:

zeigen, was passieren kann, andere Sachen zu machen. Alles mit meiner

Speaker:

Stuntfähigkeit. Dass ich mit meiner Stuntfähigkeit genau das gemacht habe, und

Speaker:

das fand ich total spannend und fand ich total gut.

Speaker:

Das war noch eine dieser, was ich eben sagte, mit diesen neuen Wegen. Wo man

Speaker:

einfach gesagt hat, da kamen diese neuen Wege, und die haben halt dazu geführt, dass

Speaker:

ich immer wieder so ein bisschen einfach auch weniger Zeit hatte, am Set zu

Speaker:

sein. Und wenn man weniger präsent ist, wenn man weniger da ist, verfliegt das so.

Speaker:

Wir haben auch immer noch mit Action Concept gemeinsam Projekte gemacht. Mache ich heute auch

Speaker:

zum Teil noch, aber es ist halt auch immer weniger geworden.

Speaker:

Jetzt würde ich gleich nochmal kurz auf die Zeit des

Speaker:

Unfalls zurückgehen. In dem Moment,

Speaker:

wo du in die BG Klinik eingeliefert worden bist, hat im Endeffekt

Speaker:

aber auch dein Betreuer oder die Betreuerin von der BG ETEM sie

Speaker:

direkt die Koordination übernommen und dir im Endeffekt den Rücken

Speaker:

freigehalten? Oder wie muss ich mir das vorstellen?

Speaker:

Also es ist schon echt mittlerweile eine Zeit lang her. Das was ich sagen

Speaker:

kann ist, also natürlich hat die BG, und das war glaube ich das was von

Speaker:

Anfang an klar war, ich kann dir nicht mehr sagen wer es damals so wirklich

Speaker:

vermittelt hat, also wer mich dann vermittelt hat, war aber ganz klar,

Speaker:

hey das ist ein Arbeitsunfall, ganz entspannt, du hast die Zeit,

Speaker:

ne, und mach du einfach. Und ich habe eben

Speaker:

Action Concept noch gut in den Vordergrund gestellt, so ein Team, also du kannst bei

Speaker:

uns werden, was du willst. Aber da gehört natürlich die BG auch dazu, die

Speaker:

gesagt hat, hey, wir unterstützen da, weil Ausbildung bedeutet für mich nicht

Speaker:

Ausbildungsgehalt, sondern Ausbildung bedeutet für mich Ausbildung bei vollem

Speaker:

Gehalt, also bei 80% Gehalt von früher und so

Speaker:

weiter, was natürlich dann ein ganz guter Start war.

Speaker:

Und Dadurch war die BG top und da muss ich halt

Speaker:

sagen, dass ich bis heute auch noch sagen muss,

Speaker:

einerseits haben sie mich da mega unterstützt, haben mir aber auch nicht die Pistole auf

Speaker:

die Brust gesetzt, wie man häufig dann glaubt, wo man sagt, komm, wir bezahlen jetzt

Speaker:

für dich, komm mal in die Pötte, mach mal was, sondern ich hab mich zwischendurch

Speaker:

auch, weil ich fand es für mich tatsächlich auch einen schwierigen Prozess, auch zu

Speaker:

überlegen. Das war so ein bisschen dieses Fluch und Segen gewesen.

Speaker:

Einerseits war es ein bisschen dieses goldene Ticket. Es ist ein bisschen dieses goldene Ticket

Speaker:

gewesen, wo es heißt, ab jetzt kannst du, Du kannst jetzt werden, was du willst.

Speaker:

Natürlich wollte ich am Anfang immer einen alten Job zurückbringen. Das war klar. Stuntman

Speaker:

geht nicht. Dafür muss ich 100% fit sein. Ich bin heute 98%

Speaker:

fit. Ich mache Crossfit, ich mache viele Sachen. Aber dieses 100%ige

Speaker:

ist es halt nicht. Ich weiß nicht, wie ich es sehe, dass ich mich nach

Speaker:

so vielen Jahren auf meine Hände verlassen kann. Meine Hände sind immer noch meine Schwachstelle.

Speaker:

Wobei sie wahrscheinlich fitter sind als viele, aber immer noch nicht genug, den Job 1A

Speaker:

machen zu können. Ja, klar. Ich bin eigentlich mal gelernter Physiotherapeut

Speaker:

von damals gewesen. Physiotherapeut war auch keine Option mit verbrannten

Speaker:

Händen. War auch Physiotherapie ist nicht echt. Auch keine echte

Speaker:

Option. Und deswegen war für mich so ein bisschen dieses goldene

Speaker:

Ticket, ab jetzt kannst du werden, was du willst. Und da kann sich jeder vorstellen,

Speaker:

dass das gar nicht so leicht war, quasi wie so ein bisschen

Speaker:

Kid in a Candy Shop. Du sitzt auf einmal da, überall Gummibärchen und denkst, okay,

Speaker:

was machst du? Und es war immer so dieses, was willst du mal werden? Und

Speaker:

deswegen habe ich mich ein-, zweimal auch innerhalb des Prozesses auch ein bisschen

Speaker:

umentschieden, also umorientiert, wie Ausbildung angefangen, nachher doch was

Speaker:

anderes gemacht. Und da war nie dieses Thema, ah, nee, geht aber nicht, und jetzt

Speaker:

aber jetzt guck doch mal, mach doch mal, sondern das war immer

Speaker:

bei meiner Beraterin früher da, die hat immer gesagt, hey, wenn es jetzt dir doch

Speaker:

Optionen aufgezeigt wird, hey, dann kannst du doch das und das machen, dann kannst du

Speaker:

doch hier und so machen. Das fand ich großartig. Also ich muss wirklich sagen, das

Speaker:

fand ich toll, wie die mich da unterstützt haben. Plus die Kombi

Speaker:

bei meinem ehemaligen Arbeitgeber, der gesagt hat, hey, wir geben dir auch hier alle

Speaker:

Möglichkeiten. Leider ist das nicht geworden. Ich wäre gerne

Speaker:

irgendwie Teil der Familie geblieben, Aber ich möchte nicht ein entfernter

Speaker:

Verwandter bleiben und immer wieder gucken, was die anderen machen. Das wäre für mich auch,

Speaker:

glaube ich, emotional zu hart gewesen. Immer wieder zu sehen, wie die Jungs Distanz

Speaker:

machen und ich immer nur den anderen Kram machen darf. Das wäre nicht

Speaker:

meine Option gewesen. Das ist kurz vor S/M. Also entschuldige.

Speaker:

Auf jeden Fall. Wie gesagt, das wäre diese Geschichte, wie ich es eben

Speaker:

gesagt habe. Du bist ein trockener Alkoholiker und arbeitest im Schnapsladen, dich auf die Probe

Speaker:

zu stellen. Und da wird keiner glücklich mit am Ende. Und

Speaker:

ja, das war so ein bisschen das Thema. Und dadurch fand ich das großartig. Also

Speaker:

die haben mich einsader unterstützt. Und deswegen war für mich auch klar, in irgendeiner

Speaker:

Weise, dass ich da auch mit dieser Kampagne, die da kam,

Speaker:

und mit diesem Schreiben an die BG, dass ich gedacht habe, ich will da irgendwas

Speaker:

zurückgeben. Das für mich war klar. Ich möchte da irgendwie auch hingehen

Speaker:

und sagen, ihr habt mich damals so gut unterstützt. Hätte ich wahrscheinlich nicht gemacht, wenn

Speaker:

sie mir damals die Pistole auf die Brust gesetzt hätten, weil ich nie auf die

Speaker:

Idee gekommen wäre, heute nicht das zu machen, was ich mache. Aber da sie mich

Speaker:

so gut unterstützt haben, war klar, da will ich auch was

Speaker:

geben und sie irgendwie unterstützen. Und bei der Mission, die sie ja haben, habe ich

Speaker:

gesagt, das passt doch super. Und jetzt, ich meine, ich habe durchgerechnet

Speaker:

im Vorfeld mal, es sind im Endeffekt nächstes Jahr 15 Jahre, äh 10 Jahre.

Speaker:

2015 habe ich angefangen als Botschafter, das heißt, ich bin nächstes Jahr schon 10

Speaker:

Jahre Botschafter für die BG und mache diesen Riskbuster auch schon 10 Jahre.

Speaker:

Was echt abgefahren ist. Ja, aber

Speaker:

wie gehst du heute mit dem Thema Tod und Trauer

Speaker:

Einfach aus dieser Erfahrung von damals.

Speaker:

Also im Grunde genommen ist es bei uns, ist es Teil des,

Speaker:

also das klingt hart, aber es ist, also, das kann man ein bisschen

Speaker:

was, ja, aber es ist Teil des Jobs. Es ist ja überall. Überall gibt es

Speaker:

natürlich Unfälle. Und bei uns ist es nicht so, dass jetzt all das jetzt bei

Speaker:

jedem, wie du gerade sagst, mit dem Google Alert, den ich jetzt jeden Tag kriege.

Speaker:

Hier ist das, dann fallen mir alle wie die fliegen. Aber

Speaker:

tatsächlich ist es leider so. Die Szene ist nicht groß. Also man kennt sich,

Speaker:

also die meisten kennen sich. Die

Speaker:

professionellen Stuntleute in Deutschland, hat jeder schon mal den Namen von dem anderen Gehörde mal

Speaker:

gesehen. Das Problem ist, dass man sich tatsächlich häufig auf Beerdigungen sieht.

Speaker:

Also eigentlich sind die Orte, wo man sich immer mal

Speaker:

wieder sieht, weil so die Zeit auch nicht bleibt. Wir sind alle in der Weltgeschichte

Speaker:

unterwegs, wir machen alle unsere Jobs. Und Leider sind gerade auch bei Asian

Speaker:

Concept, weil es immer wieder diese Fälle gibt, ob es durchs Land kommt oder nicht.

Speaker:

Aber es gibt immer wieder diese Fälle, wo irgendwie solche Dinge

Speaker:

sind. Und tatsächlich ist es das, wenn man es in diesen Kontext

Speaker:

setzen will, ist das tatsächlich das Schlimme eigentlich, dass man sich genau auf

Speaker:

so Veranstaltungen wieder sieht. Und dann

Speaker:

aber auch, und das fand ich immer cool, dass da auch

Speaker:

die Leute auch immer kommen und dann auch trotzdem immer auch so, auch

Speaker:

dann kommen, hey, wie geht's denn dir? Und auch wenn du damit zu tun hattest

Speaker:

mit dem Stunt, dass dann auch immer darüber gesprochen wird. Und genauso wird, wenn man

Speaker:

sich auf Beerdigungen sieht, wenn die Leute, sagen wir mal, weiter weg sind in der

Speaker:

Branche, es findet immer eine Kommunikation statt. Das

Speaker:

heißt, wenn solche Fälle sind, wird immer darüber gesprochen, was passiert. Wir lernen davon.

Speaker:

Wir sprechen darüber, weil wir wissen, dass es Teil des Jobs ist. Und das ist

Speaker:

immer tragisch und wir sind alle Profis und wir geben alles immer dafür,

Speaker:

aber wie damals ein Chef immer gesagt hat von mir, der Teufel ist ein Eichhörnchen.

Speaker:

Und manchmal sind es einfach diese ganz kleinen Dinge, die dann irgendwie passieren.

Speaker:

Und das ist dann schon tatsächlich nicht immer ganz so. Ich hatte auch

Speaker:

schon am Set, wo ich da war, auch als Koordinator, einen

Speaker:

Todesfall, was auch recht krass war.

Speaker:

Und da war es auch super. Auch auf der Beerdigung war das nicht so mit,

Speaker:

boah, jetzt kommen die und fragen die. Sondern es war immer dieses, hey, hier bin

Speaker:

ich gut aufgehoben. Hier die Leute, das ist wirklich ein ehrliches Interesse.

Speaker:

Und das fand ich großartig immer. Also es war immer das,

Speaker:

weil es halt irgendwie Teil des Jobs ist, und weil wir sehr respektvoll damit umgehen

Speaker:

auch. Und das ist, weil wir einfach wissen, und nicht so dieses, ja,

Speaker:

jetzt hat der irgendwie hier Spökes gemeint, dass das passiert, sondern wir wissen, dass egal

Speaker:

was passiert ist, alle immer 100 Prozent ihren Job gemacht haben und dass es dann

Speaker:

einfach an einer Kleinigkeit vielleicht gescheitert ist.

Speaker:

Ja. Ja. Was gibst du einer Führungskraft?

Speaker:

Du hast ja jetzt viele Filme, ich habe ja gesehen, du hast ja eins mit

Speaker:

einer Leiter, wo man hochklettert ins Hochregallager

Speaker:

und ich sag mal so, wenn man da aus zehn Metern auf den Rücken knallt,

Speaker:

dann weiß ich nicht, ob da noch eine WG-Klinik was helfen kann gegebenenfalls.

Speaker:

Was gibst du einer Führungskraft mit, die

Speaker:

in einer Situation ist, dass der Mitarbeiter einen schwersten

Speaker:

Arbeitsunfall hat und

Speaker:

die Führungskraft wird gerade dazu geholt. Was gibst du ihr mit?

Speaker:

Also im Endeffekt ist es immer, also was mir immer am

Speaker:

wichtigsten ist, also wenn ich auch so im Coaching mit solchen Leuten arbeite, das ist

Speaker:

mir wichtig, Authentizität. Es hilft keinem irgendwie zu sagen so,

Speaker:

oh, das muss immer man selber bleiben. Das hilft nicht irgendwie zu sagen Standard,

Speaker:

Floskel und was auch immer, sondern es ist immer wichtig,

Speaker:

voll da zu sein für die Person. Also egal wer es ist, ob man jetzt

Speaker:

egal was ist, voll da zu sein, aber auf seine authentische Art und

Speaker:

Weise. Und das funktioniert natürlich am besten, wenn man auch eine

Speaker:

authentische Verwurfungskraft ist. Also wenn man jetzt im Vorfeld eine Rolle spielt und auf einmal

Speaker:

authentisch ist, kommt das auch komisch. Aber ich bin immer

Speaker:

großer Freund davon, authentisch zu sein. Und bei mir ist

Speaker:

es so, wenn ich mit Menschen arbeite, ist es häufig so, dass ich mir

Speaker:

viel mehr Gedanken ums Vorfeld mache. Und da gibt es bei uns zum Beispiel auch,

Speaker:

wenn wir Risikobeurteilungen machen, gibt es eine schöne Methode, die nennt sich

Speaker:

PräMortem. Solche Krisen kennst du, sagt dir vielleicht was. Es geht

Speaker:

darum, dass wenn man in Krisensituationen oder Risiko das einschätzen möchte, dass man sich zusammensetzt

Speaker:

und im Endeffekt schlimmstenmögliche Situationen

Speaker:

durchspielt. Und nicht nur mit Paskamper, sondern auch so ein bisschen Storytelling-mäßig

Speaker:

durchspielt. Dass im Endeffekt jeder im Raum einfach nochmal ein

Speaker:

bisschen auch gebrieft ist und nochmal weiß und dadurch vielleicht auch Sachen auf den Tisch

Speaker:

kommen. Das ist eine Methode, die man ganz gut benutzen kann, sowas zu analysieren.

Speaker:

Wenn man irgendwie mal kurz davor ist, nicht weiter weiß, dass es noch ein größeres

Speaker:

Projekt ist. Und das macht auch was genau mit so einer bisschen

Speaker:

emotionalen Vorbereitung auf so einen Stunt oder sowas Schlimmes,

Speaker:

weil jeder auch nochmal darüber weiß und jeder das nochmal macht. Und es

Speaker:

geht ja nicht darum, denen zu sagen, wie schlimm das ist, sondern sie im Endeffekt

Speaker:

davor zu beschützen. Und das ist auch die Rolle der Führungskraft ein bisschen

Speaker:

mit. Die sind in den Verantwortungsbereichen. Deswegen finde ich,

Speaker:

Authentizität und sie mitzunehmen, im Endeffekt ist immer die Frage, was

Speaker:

brauchst du gerade von mir? Das ist nicht das, was will ich geben, so eine

Speaker:

Ratschläge, bessere Tipps, sondern am Ende ist immer die Frage, was

Speaker:

kann ich tun? Und das wäre immer meine Frage. Die Frage ist immer,

Speaker:

sofern die Möglichkeit besteht, zu antworten, zu sagen, was kann ich gerade

Speaker:

tun. Und das ist, finde ich persönlich, das, was in dem Moment so wichtig

Speaker:

ist. Das ist ein tolles Schlusswort, aber eine Frage habe ich

Speaker:

noch. Wenn du Heute noch mal vor

Speaker:

der Situation stehen würdest, wie dem Unfall damals,

Speaker:

mit dem Wissen, was passiert, würdest

Speaker:

du noch mal auf den Chess-Skis gehen?

Speaker:

Also, jeder, dem man diese Frage stellt, wäre total bescheuert,

Speaker:

wenn er ja sagen würde, wenn ich wüsste, was passiert. Im Endeffekt hätte ich, ich

Speaker:

hätte zwei andere Antworten für dich. Die erste Antwort ist, auf eine andere

Speaker:

Frage wäre, würde ich den Job nochmal machen, auch wenn ich wüsste, dass am

Speaker:

Ende irgendwie dieses Risiko so präsent ist. Ich würde den Job immer wieder machen,

Speaker:

weil er mich auch, auch der Unfall mich dazu geführt hat, was ich heute hier

Speaker:

mache und was ich hier machen darf. Und darüber hinaus

Speaker:

hätte ich das Wissen von heute genutzt und das wäre gar nicht so schwer gewesen,

Speaker:

an diesem Tag diesen Unfall zu verhindern. Und das wäre eigentlich das, was

Speaker:

der logische Schritt gewesen wäre. Wobei ich da jetzt auch als schönes

Speaker:

Schlusswort sagen muss, ich bin mir nicht

Speaker:

sicher, ob ich an diesem Tag, wenn ich es

Speaker:

nochmal machen würde, ob ich an diesem Tag den Unfall nicht

Speaker:

gerne nicht gehabt hätte, weil ich dann heute nicht das machen kann, was ich

Speaker:

mache. Und ich weiß nicht, was aus dem anderen Weg geworden

Speaker:

wäre. Und ich würde lügen, wenn ich sagen würde, mir fehlt es nicht, ich würde

Speaker:

nicht gerne noch mal Stunts machen. Und gesagt, das war immer der geilste Job der

Speaker:

Welt, dieser Stuntjob. Aber ich habe den neuen geilsten Job der Welt

Speaker:

gefunden, mit dem was ich machen darf, Leute dabei zu begleiten, das zu machen. Das

Speaker:

ist so wie die nächste Entwicklungsstufe von Raupe zum Schmetterling so ein

Speaker:

bisschen. Und deswegen weiß ich gar nicht, ich hätte, also jetzt wenn ich die Möglichkeiten

Speaker:

hätte, weiß ich nicht, Ob ich den

Speaker:

Unfall dafür haben müsste, weiß ich nicht. Aber ob ich den Job dann noch viele

Speaker:

Jahre hätte machen wollen, das war alles seine Zeit, das war cool.

Speaker:

Vielleicht noch ein paar Jahre länger. Aber im Endeffekt würde ich mit dem

Speaker:

Wissen, dass da ein Unfall passiert, natürlich nicht auf den Jet-Ski steigen. Die Frage

Speaker:

mal so zu beantworten. Aber ich habe jetzt ein bisschen mich drumherum geredet, aber so

Speaker:

wäre meine Antwort. Lieber Holger,

Speaker:

ich sage ganz, ganz herzlichen Dank. Stefan, sehr gerne.

Speaker:

Ich bin mal gespannt, wann wir uns live begegnen. Das werden wir auf jeden

Speaker:

Fall tun, da bin ich mir ziemlich sicher, weil die Welt ist ein Dorf und

Speaker:

das kriegen wir hin. Ich danke dir für die Einladung, war sehr schön. Ich habe

Speaker:

mit meiner Frau eben noch gesprochen und habe gesagt, ich führe mich auch mal

Speaker:

mal eine ganz andere Perspektive, genau so was zu schauen.

Speaker:

Und das ist eine Sache, mit der ich mich, bevor ich dich kennengelernt habe,

Speaker:

sehr wenig befasst habe tatsächlich, obwohl es bei uns in dem Job so

Speaker:

irgendwie doch immer präsent ist, und deswegen finde ich es total wichtig, was du machst,

Speaker:

deswegen weiter so, deswegen werde ich es noch mal an der Stelle noch mal gerne

Speaker:

sagen. Mach gerne weiter so, und das finde ich super. Und

Speaker:

mit Sicherheit werden wir uns irgendwann live treffen.

Speaker:

Danke. Sehr gerne.

Show artwork for Das Schwere leicht gesagt

About the Podcast

Das Schwere leicht gesagt
Trauer im Unternehmen
"Schluss mit dem Versteckspiel!"
Ja, wir sprechen über Verlust, Trauer und auch Tod im Unternehmen. Und, weil es ein sehr persönliches Thema werden kann, sind die Episoden durchgängig "per DU".

Warum dieser Podcast?
Weil Dein Unternehmen und Deine Mitarbeiter es sich nicht mehr leisten können, dieses Tabuthema zu ignorieren! Vom Wegschauen ist es nicht verschwunden, im Gegenteil.
Trauer im Unternehmenskontext kann teuer werden, besonders, wenn sie unvorbereitet in die Krise führt. Dabei wir reden hier nicht von Kleingeld, sondern von fünf- bis sechsstelligen Beträgen, die es Dein Unternehmen kosten kann, wenn jetzt die Kommunikation scheitert. Das ist kein Hirngespinst, sondern Fakt!

Glaubst Du nicht?
- Was kostet es Dich, wenn Deine wichtigste Vertrieblerin, welche die ganz großen Abschlüsse auf Augenhöhe verhandelt für vier Wochen komplett nach Trauerbedingter Krankschreibung ausfällt? Und wer krank ist, darf nicht kontaktiert werden ...
- Nach einer aktuellen französischen Studie kündigt jede 9. Fachkraft, wenn sie das eigene Unternehmen nach einem Trauerfall als inkompetent erlebt.

Die Technische Hochschule Würzburg hat in Zusammenarbeit mit uns herausgefunden, dass 80% der Führungskräfte bereits mit Trauer im Unternehmen konfrontiert wurden. Und was noch schockierender ist: Diese Führungskräfte fühlten sich oft hilflos in dieser Situation. Leitfäden, Kommunikationstraining und Informationen sind dringend notwendig.

Deshalb präsentieren wir: "Das Schwere LEICHT gesagt"
Hier behandeln wir Schlüsselthemen:

- Informationen zu Verlust, Trauer und gar Tod im Unternehmen.
- Erfahrungen von Unternehmern und Führungskräften, wie sie in dieser Situation gehandelt haben, bzw. was sie gelernt haben.
- Praktische Unterstützung für Sie und Ihre Mitarbeiter.

Unser Ingenieurbüro für Arbeitssicherheit und Betriebliches Gesundheitsmanagement Heinke Wedler bietet Ihnen den "Trauermanager". (www.trauer-manager.de/trauermanager)
1. Ein Handbuch mit detaillierten Leitfäden für die wichtigsten Traueranlässe. In die Leitfäden fließen direkt die Rahmenentscheidungen der Geschäftsleitung mit ein.
2. Diese werden ergänzt durch monatliche Online-Trainings in kleinen Gruppen.
3. Und wenn Ihre Führungskräfte nicht mehr weiter wissen, sind wir online für sie da - und wenn es ganz Dicke kommt, auch vor Ort.

Haben Sie ein Thema, das in einer Episode besprochen werden sollte?
Lassen Sie es uns wissen. Vielleicht hören Sie bald "Ihre Episode". Oder werden Sie selbst zum Interviewgast und teilen Sie Ihre Perspektive: podcast@trauer-manager.de.

Und keine Sorge, wenn wir über Angebote sprechen, finden Sie alle Informationen hier in den Shownotes. Wir prüfen alles sorgfältig, bevor wir es empfehlen. Einzelne Empfehlungen können Affiliatelinks sein.

Abonnieren Sie unseren Podcast und teilen Sie ihn großzügig!
Denn wenn der Tod oder die Trauer anklopft, zählen nur noch Bordmittel - Oder eben das, was sie mit einem Handgriff erreichen können. Und manchmal sind die überraschend begrenzt.

In jedem Unternehmen werden diese Informationen früher oder später gebraucht. Wir wissen nur nicht, wann. Mit über 1 Million Verstorbenen pro Jahr, davon 150.000 im erwerbsfähigen Alter, und den realen Herausforderungen wie Krebs und Herzkrankheiten sollten Sie gut vorbereitet sein. Es könnte Sie schneller treffen, als Sie denken.

Wenn Sie Entscheidungsbefugnis und Budgetverantwortung haben, vereinbaren Sie noch heute einen Kennenlerntermin: https://trauer-manager.de/termin.

Datenschutzerklärung und Impressum findest Du auf unserer Homepage

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